Karlsruher Forscher haben ein einmaliges Miniatur-Bauwerk errichtet: Es erinnert an ein Fachwerkhaus, ist aber so klein, dass man es nur unter dem Mikroskop erkennen kann.

Stuttgart - Vielleicht hast Du ja schon einmal ein paar Zündhölzchen zusammengeleimt. Mit einer guten Portion Geduld lässt sich so zum Beispiel eine Brücke basteln, die erstaunlich gut hält. So ähnlich musst Du Dir das Fachwerk vorstellen, dass jetzt Forscher aus Karlsruhe zusammengebaut haben. Allerdings ist das Fachwerk so klein, dass man es nur unter dem Mikroskop als ein Fachwerk erkennen kann. Denn insgesamt ist es gerade mal zehn Tausendstel Millimeter groß. Und die Streben – also die Teile – dieses Bauwerks sind weniger als ein Tausendstel Millimeter lang und gerade mal 0,2 Tausendstel Millimeter dick. Wie klein das ist, kann man sich nur schwer vorstellen. Ein bisschen hilft der Vergleich mit einem menschlichen Haar: das ist zwischen 50 und 100 Tausendstel Millimeter dick – also höchstens 0,1 Millimeter.

 

Aber genug der winzigen Zahlen. Werfen wir lieber noch einen Blick auf die Herstellung solcher extrem winziger Strukturen. Bei der bisherigen Technik „zeichnen“ Laserstrahlen die gewünschten Ministrukturen – etwa ein Fachwerk – auf einen speziellen Lack, wobei dort die Strukturen dauerhaft hart werden. Damit aber kommt man nicht in zu solch winzigen Gebilden. Dazu waren noch weitere technische Tricks nötig. So wurde das noch zu große, vom Laser gezeichnete Fachwerk in einem speziellen Ofen ohne Luft so heiß gemacht, dass der Lack zusätzlich geschrumpft ist. Zudem wurde das Minifachwerk dabei sehr fest. Die Forscher sind begeistert: Nur Diamanten sind noch stabiler.