Plopp: Mit einem satten Geräusch knacken die Finger, besser gesagt die Gelenke. Manche Menschen denken, dies sei schädlich für die Gesundheit. Stimmt aber nicht, sagen Forscher.

Stuttgart - Die einen mögen es, die anderen hassen es: Wenn man an den Fingern zieht, gibt das ein sattes, knackendes Geräusch. Manche Menschen behaupten, es würde verkrampfte Finger entspannen, andere füllen mit dem Knacken langweilige Lernphasen. Fürsorglich ängstliche Menschen wiederum warnen vor dem Fingerknacken: Man könne damit Arthrose (Verschleiß), Arthritis (Entzündung) oder andere schlimme Krankheiten in den Fingergelenken bekommen.

 

Allerdings gibt es dafür keine wissenschaftlichen Beweise und die meisten Ärzte glauben auch nicht daran. Als Beweis führen die Knackfans einen Selbstversuch des Arztes Donald Unger an: 50 Jahre lang knackte der Mediziner mindestens zweimal täglich mit den Fingern seiner rechten Hand – die linke Hand blieb stets in Ruhe. Nach diesen vielen Jahren ließ er beide Hände röntgen: Es gab keinen Unterschied zwischen der rechten und der linken Hand. Nicht einmal einen klitzekleinen.

Woher das knackende Geräusch kommt, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Es gibt mehrere Theorien. Eine davon ist das sogenannte Vakuum-Phänomen: Durch das Ziehen am Finger dehnt man das Gelenk und in der Gelenkkapsel wird ein Unterdruck erzeugt. Dabei werden schlagartig in der Gelenkschmiere gelöste Gase frei, vor allem Kohlendioxid. Das gasförmige Kohlendioxid bildet Bläschen. Wenn diese Blasen zerplatzen, ploppt es. Manche Wissenschaftler bezweifeln aber, dass das ein so lautes Geräusch geben kann.