Wenn es glatt ist, dann muss das Eis aufgetaut werden. Dabei hilft die Chemie. Das Streusalz hat aber auch negative Nebenwirkungen.

Stuttgart - In den vergangenen Tagen ist ganz schön viel Schnee gefallen. Für Kinder ist das toll, weil man schön spielen kann. Aber die Erwachsenen sind nicht so begeistert, wenn sie bei Schnee und Eis Auto fahren müssen. Denn wenn es glatt ist auf der Straße, lassen sich Autos nicht mehr gut lenken und auch das Bremsen wird ziemlich schwierig. Um Eis auf der Fahrbahn und auf steilen Treppen zu entfernen, streuen die städtischen Arbeiter und die Straßenämter Salz. Durch das Salz lösen sich Eis und festgefahrener Schnee auf. Aber wie funktioniert das? Streusalz besteht zum Großteil aus normalem Kochsalz. Dieser Stoff, den Chemiker Natriumchlorid nennen, tut sich mit mit den Wassermolekülen zusammen und lässt das Eis auftauen. Bis zu etwa minus zehn Grad lassen sich auf diese Weise glatte Straßen entschärfen, spezielle Salze sind auch noch bei tieferen Temperaturen wirksam.

 

Und wo kommt all das Streusalz für die Straßen her? Wie Du Dir denken kannst, kauft das die Stadtverwaltung oder die Autobahnmeisterei nicht in 500-Gramm-Packungen im Supermarkt. Streusalz holt man im Lastwagen ab. Zum Beispiel im Bergwerk von Stetten bei Haigerloch. Das ist nicht weit weg von Stuttgart im Zollernalbkreis. Es ist heute das älteste Salzbergwerk Deutschlands, in dem das Salz bergmännisch abgebaut wird – mit Hilfe großer Maschinen, die das tief in der Erde liegende Salz lockern, zerkleinern und an die Erdoberfläche holen. Wenn der Winter hart ist und die Vorräte an Streusalz im Februar langsam zu Ende gehen, dann kann man in Stetten vor dem Salzbergwerk lange Reihen von Lastwagen sehen, die Salz holen wollen.

Aber Vorsicht: Salz ist kein Allheilmittel. Es gibt nämlich auch Nebenwirkungen: So schadet das Salz Bäumen und anderen Pflanzen, greift Gebäude und Fahrzeuge an und kann zudem Böden und Gewässer belasten. Das Umweltbundesamt empfiehlt deshalb salzfreie Streumittel aus Sand oder Kalkstein. Dieser Rat richtet sich vor allem an die Menschen, die Kehrwoche haben und im Winter den Gehweg vor ihrer Wohnung oder die Treppe zu ihrem Haus eisfrei halten müssen. Das ist anstrengend.