Ein großer Teil der Veranstaltungen des Evangelischen Kirchentags Anfang Juni findet in Bad Cannstatt statt. Auf dem Wasen werden zwei Großkonzerte, ein Markt der Möglichkeiten und der Abschlussgottesdienst über die Bühne gehen.

Bad Cannstatt - Der Kirchentag kommt nach Stuttgart, größtenteils aber auch nach Bad Cannstatt“, hat Dekan Eckart Schultz-Berg am Mittwochabend im Bezirksbeirat verkündet. Ein wenig Überzeugungsarbeit, dass Zelte auf dem Wasen ein ausgezeichneter Veranstaltungsort seien, habe er allerdings leisten müssen: „Ich habe die Organisatoren schließlich einfach alle zur Mittagszeit auf ein Göggele eingeladen“, verrät er. Das habe Zweifel zerstreut.

 

Vom 3. bis 7. Juni wird also auf dem Wasen eine kleine Zeltstadt entstehen. „Auf der östlichen Seite präsentieren sich rund 800 Initiativen beim Markt der Möglichkeiten“, sagte Wolfgang Kruse von der Württembergischen Landeskirche. Außerdem werden dort zwei große Konzerte über die Bühne gehen, bei den Wise Guys rechnen die Organisatoren mit rund 60 000 Besuchern. Rund 100 000 werden zum Abschlussgottesdienst erwartet, der ebenfalls auf dem Cannstatter Wasen gefeiert wird.

Veranstaltungen im Cannstatter Zentrum

Der Wasen ist aber nicht der einzige Ort in Bad Cannstatt, an dem Veranstaltungen des Deutschen Evangelischen Kirchentags geplant sind. Podiumsdiskussionen mit Persönlichkeiten wie Kofi Annan und Angela Merkel, Konzerte und andere Veranstaltungen werden im Neckarpark in der Schleyerhalle, der Porsche-Arena, dem Carl-Benz-Center, der Scharrena, dem Haus des Sports und in der Straßenbahnwelt stattfinden, auf den Sportplätzen werden 10 000 Jugendliche bei einem speziell auf sie abgestimmten Proramm erwartet.

Auch im Cannstatter Zentrum wird Kirchentag sein. So wird unter anderem der Kursaal zum Treffpunkt Kabarett, die Stadtkirche zum Zentrum für Gottesdienste und klassische Musik und die Andreäkirche zum Zentrum für Popularmusik. Im Zebra wird es ein Nachtcafé geben, in dem auch zu später Stunde noch ein Absacker zu haben ist, einen Mittagstisch gibt es in der bosnischen Moschee in der Haldenstraße. Cannstatter Schulen dienen als Unterkünfte. „Gesucht werden noch ehrenamtliche Helfer für die Betreuung der Quartiere“, so Schultz-Berg. Auch Privatquartiere werden noch benötigt: „Bisher haben wir 4300 Unterkünfte, wir hoffen auf 10 000.“

Keine Parkplätze für Besucher

Parkplätze wird es dagegen nicht geben: Der Kirchentag soll eine umweltfreundliche Veranstaltung sein, dessen Teilnehmer mit der Bahn anreisen und sich in der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad fortbewegen – das Ticket beinhaltet einen Fahrausweis für Bus und Bahn. Um dem erhöhten Fahrgastaufkommen Herr zu werden – erwartet werden zu den 2000 Veranstaltungen rund 100 000 Dauerteilnehmer und 40 000 Tagesteilnehmer – sollen Langzüge eingesetzt und Linien verstärkt werden.

„Es ist gut, dass beim Kirchentag so viele Menschen in den Stadtbezirk kommen“, sagte Bezirksbeirat Roland Schmid (CDU). Schade sei, dass es wohl nicht mit freiem W-Lan im Stadtbezirk klappen werde, wie es von seiner Fraktion beantragt worden war. Auch Peter Mielert freut sich auf die große Chance für Bad Cannstatt, sich als ein Stadtbezirk zu präsentieren, in dem Menschen aus aller Welt willkommen sind. „Die Frage ist, ob sich dies zusätzlich durch eine Beflaggung zeigen lässt“, regte der Grünen-Bezirksbeirat an. Wo genau Flaggen gehisst werden, konnten die Organisatoren am Mittwoch noch nicht sagen. Klar sei aber, dass Anfang Juni in Stuttgart die Farben Rot und Weiß dominieren sollen. Und das sind schließlich auch die Cannstatter Farben.