Stadttaube:
Die Stadttaube stammt von verwilderten Haus- und Brieftauben ab, die wiederum aus Züchtungen der Felsentaube entstanden sind. Tauben sind treue Ehepartner. Sie suchen erst einen neuen Partner, wenn der bisherige gestorben ist. Wenn man es lasse, könne ein Taubenpaar pro Jahr bis zu acht Küken großziehen bei zwei Eiern pro Gelege, sagt Hans-Joachim Hennings. Bei einer Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren kann ein Paar für 160 neue Stadttauben verantwortlich sein. Der Kirchheimer Taubenschlag im Spital wird zurzeit von rund 70 der Vögel genutzt.

 

Städte:
In anderen Städten wird das gleiche Modell angewandt, etwa in Esslingen. Dort waren Anfang 2001 die ersten städtischen Taubenschläge im Rathaus und im Schwörhaus eingerichtet worden, nach den Vorbildern Tübingens und Augsburgs. Stuttgart zog 2008 mit einem ersten Taubenschlag am Hauptbahnhof nach. Mittlerweile ist das Konzept auch hier ein Exportschlager. 2011 etwa interessierte sich Paris dafür. In den ersten zehn Jahren, in denen Esslingen mit Taubenschlägen und einem Eieraustausch gearbeitet hat, ist der Stadttaubenbestand um rund ein Drittel zurückgegangen. Weiterere Vorteile des Konzepts: die Tauben können einfacher auf Krankheiten untersucht werden und das Futter hält sie außerdem gesünder als der Müll in der Fußgängerzone.

Stattdessen:
Andere Ideen, Tauben in den Innenstädten zu reduzieren, gibt es zuhauf. Die wenigsten sind aber so schonend wie die Taubenschlaglösung. Abschießen und vergiften gehören ebenso dazu wie teure und aufwendige Herangehensweisen, zum Beispiel Empfängnisverhütungsmittel zu verabreichen oder die Bejagung mit Falken.