Klassischer Weg:
Der schulische Weg zur staatlich anerkannten Erzieherin führt über ein Jahr Berufskolleg, zwei Jahre Fachschule für Sozialpädagogik und ein einjähriges Anerkennungspraktikum. Voraussetzung ist die Mittlere Reife. Gehalt gibt es erst im Anerkennungspraktikum.

 

Pia:
In der praxisorientierten Erzieherausbildung (Pia) werden alle drei Ausbildungsjahre vergütet. Im ersten Jahr beträgt das Gehalt 793 Euro, im zweiten 843 und im dritten 889 Euro. Es gibt Urlaub statt Schulferien. Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 2000 Stunden. An der Schule sind jedes Jahr 22 Wochenstunden vorgesehen. Die Bewerber sollten einen abgeschlossenen Beruf, die Fachhochschulreife oder das Abitur haben.

Erfolgsmodell:
Das Kultusministerium wertet Pia als Erfolgsmodell, das den Beruf für ein breiteres Bewerberfeld attraktiv gemacht habe. Von den 1223 Anfängern des Jahres 2013/14 haben 44 Prozent Abitur oder Fachhochschulreife, 26,4 Prozent haben eine Berufsausbildung abgeschlossen. Das Spektrum der Berufe reicht von Bankkaufleuten bis Floristen. Fünf Prozent der Azubis sind jünger als 18, zwei Drittel 18 bis 25 Jahre alt. 16 Schülerinnen und Schüler haben die 50 überschritten.

Es musste erst ankommen, dass es die neue Ausbildung gibt, sagt Silberberger. Anfangs hatte man Bedenken, dass die Qualität der Ausbildung leiden könnte. Befürchtet wurde auch, dass die Auszubildenden ganz auf den Stellenschlüssel angerechnet werden. Jetzt sagt Eva Silberberger, der Vorteil der Pia-Leute sei, „sie sind viel reifer. Sie bringen schon ein Leben mit.“ Nicht zu unterschätzen ist auch, „die Pialeute bleiben uns drei Jahre treu. Sie haben die Chance, die Kinder von Anfang an zu begleiten“. In der klassischen Ausbildung gibt es neben dem Anerkennungsjahr verschiedene Praktikumsphasen. Eva Silberberger ist aber davon überzeugt, dass die duale Pia-Ausbildung nicht die bisherige schulische Ausbildung ersetzen wird. „Es wird beides geben müssen“.

Pia bringt zusätzliche Auszubildende für den Mangelberuf

Das glaubt auch Birgit Deiss-Niethammer, die die evangelische Fachschule für Sozialpädagogik in Stuttgart-Botnang leitet. „Pia ist eine sehr gute Möglichkeit für eine ältere Zielgruppe“, sagt die Schulleiterin. Für Realschulabsolventen frisch von der Schule sei sie nicht geeignet. Die neuen Kräfte betrachtet sie als „sehr interessante und hoch motivierte Leute“. Sie seien eine Bereicherung für die Ausbildungs- und Arbeitswelt. Die anfänglichen Befürchtungen sieht auch Georg Hohl, der Geschäftsführer des evangelischen Landesverbands für Kindertageseinrichtungen als ausgeräumt an. Die Qualität der Ausbildung sei nicht gesunken. Auch habe sich die Nachfrage nicht einfach weg von der schulischen hin zur bezahlten Ausbildung verlagert. Es gebe einen „Reingewinn“ von einigen hundert zusätzlichen Auszubildenden. Hohl betont, beide Ausbildungsmodelle hätten ihren Platz. „Wir wollten Pia nie als Ersatz für das klassische Modell“.

Auch die Auszubildenden verstehen sich nicht als Konkurrenten. Sie sind sich vielmehr einig: „Die Bezahlung stimmt längst nicht mehr mit den Anforderungen überein“, sagt Sandra Retz und Torsten Moerk findet „etwas mehr gesellschaftliche Anerkennung würde nicht schaden. Immerhin gehen wir mit Kindern um, dem wertvollsten Gut unserer Gesellschaft“.

Zwei Ausbildungswege in den Kindergarten

Klassischer Weg:
Der schulische Weg zur staatlich anerkannten Erzieherin führt über ein Jahr Berufskolleg, zwei Jahre Fachschule für Sozialpädagogik und ein einjähriges Anerkennungspraktikum. Voraussetzung ist die Mittlere Reife. Gehalt gibt es erst im Anerkennungspraktikum.

Pia:
In der praxisorientierten Erzieherausbildung (Pia) werden alle drei Ausbildungsjahre vergütet. Im ersten Jahr beträgt das Gehalt 793 Euro, im zweiten 843 und im dritten 889 Euro. Es gibt Urlaub statt Schulferien. Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 2000 Stunden. An der Schule sind jedes Jahr 22 Wochenstunden vorgesehen. Die Bewerber sollten einen abgeschlossenen Beruf, die Fachhochschulreife oder das Abitur haben.

Erfolgsmodell:
Das Kultusministerium wertet Pia als Erfolgsmodell, das den Beruf für ein breiteres Bewerberfeld attraktiv gemacht habe. Von den 1223 Anfängern des Jahres 2013/14 haben 44 Prozent Abitur oder Fachhochschulreife, 26,4 Prozent haben eine Berufsausbildung abgeschlossen. Das Spektrum der Berufe reicht von Bankkaufleuten bis Floristen. Fünf Prozent der Azubis sind jünger als 18, zwei Drittel 18 bis 25 Jahre alt. 16 Schülerinnen und Schüler haben die 50 überschritten.