Anfänge
Die Ursprünge eines Krankenhauses in Vaihingen/Enz reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals erhielt die Stadt vom Papst persönlich die Erlaubnis, ein Spital zur Behandlung von Kranken und Bedürftigen zu errichten.

 

Etappe
Bis ins Jahr 1937 gab es in der Franckstraße ein kleineres Krankenhaus. Dann wurde der Standort in der Andreaestraße eröffnet. 70 Jahre später wird auf Initiative örtlicher Mediziner gleich nebenan das Ärztehaus Vaisana errichtet, das nun ohne den Krankenhausnachbarn weiter besteht. Die Ärzte wollen Räume der Klinik für ihren Betrieb mieten.

Niedergang
Seit vielen Jahren kursierten immer wieder Gerüchte, das Krankenhaus solle geschlossen werden. Umso mehr, als das nicht spezialisierte Haus im auf Spezialisierung ausgerichtete System der Klinikfinanzierung immer größere Verluste machte. Doch das Klinikmanagement ließ den Betrieb weiterlaufen, allerdings ohne viel in Vaihingen zu investieren.

Abschied
2013 übernahm Jörg Martin das Ruder der Kliniken-Holding mit ihren neun Standorten. Er gab für mehrere Häuser Gutachten in Auftrag und hatte die Idee, Vaihingen zur Tagesklinik zu machen. Im April 2015 stimmte der Kreistag der Schrumpfkur mehrheitlich zu.

Viele Mitarbeiter sind seit 20 oder 30 Jahren dabei

Jetzt, knapp neun Monate später, scheint es, also habe der OB nicht ganz Unrecht gehabt. Eine Mitarbeiterin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, schwärmt vom „angenehmen Arbeiten“, von „toll funktionierenden Teams“. Und sie berichtet von älteren Patienten, „die gerne hierher kamen, weil es hier kleiner und überschaubarer ist. Man verläuft sich nicht so leicht.“ Auch sie berichtet von der gedrückten Stimmung im Kollegenkreis. „Den alteingesessenen Pflegekräften fällt der Abschied schon sehr schwer.“ Viele seien seit 20 oder 30 Jahren hier beschäftigt, manche davon wohnten direkt neben der Klinik, die „eine Art zweite Heimat“ geworden sei. „Die Leute haben sich hier einfach wohl gefühlt.“

Olaf Sporys zeigt Verständnis für solche Gefühle. Doch er hat einen anderen Job – und damit auch eine andere Sichtweise. „Wir müssen die ganze Holding im Blick haben“, sagt der Regionaldirektor. Mit dieser Brille zeige sich ein anderes Bild. Das eines Hauses, das seit Jahren tiefrote Zahlen schreibe. Aber auch das einer Klinik, für die es zusehends schwierig geworden sei, überhaupt Mitarbeiter zu finden. Schon im Jahr 2011 habe es so große Engpässe gegeben, „dass ich beinahe den ärztlichen Bereitschaftsdienst hätte abmelden müssen“.

Die Zahl der Beschäftigten sinkt von 130 auf acht

Er habe die Lage damals „gerade noch retten können“. Doch das Problem sei von Dauer. Die Facharztausbildung sei darauf ausgerichtet, in einer bestimmten Zeit eine Mindestzahl von Arbeitsstunden in mehreren Fachbereichen nachweisen zu können. In Vaihingen sei das nicht möglich. „Viele sagen: es ist doch immer gegangen. Aber die Welt um uns herum hat sich verändert.“

130 Mitarbeiter hatte das Krankenhaus noch bis vor Kurzem. Künftig sollen hier nur noch etwa acht Menschen tätig sein. Laut Olaf Sporys haben inzwischen fast alle einen neuen Job gefunden – in den Kliniken Bietigheim, Mühlacker oder Markgröningen vor allem. Zurück zur Orthopädischen Klinik in Markgröningen (OKM) wird es auch den Anästhesiepfleger Udo Rzehak ziehen. Der 39-Jährige ist der einzige, der kein Problem hat mit Foto und Namen in der Zeitung zu erscheinen. Er ist aus der OKM in Vaihingen eingesprungen, um Personalengpässe zu vermeiden. Er habe seinen Arbeitsplatz als „kleines Haus mit kurzen Wegen“ schätzen gelernt. Er wisse von der emotionalen Situation vieler Kollegen und wäre auch gerne hier geblieben. „Hier war’s schön schaffen.“

Der Betrieb wird jetzt herunter gefahren. Am Donnerstag gab es noch drei Patienten im Krankenhaus. Diese sollen laut Sporys im Verlauf dieses Freitags auch entlassen werden. Dann ist Schluss.

Standort mit Tradition

Anfänge
Die Ursprünge eines Krankenhauses in Vaihingen/Enz reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals erhielt die Stadt vom Papst persönlich die Erlaubnis, ein Spital zur Behandlung von Kranken und Bedürftigen zu errichten.

Etappe
Bis ins Jahr 1937 gab es in der Franckstraße ein kleineres Krankenhaus. Dann wurde der Standort in der Andreaestraße eröffnet. 70 Jahre später wird auf Initiative örtlicher Mediziner gleich nebenan das Ärztehaus Vaisana errichtet, das nun ohne den Krankenhausnachbarn weiter besteht. Die Ärzte wollen Räume der Klinik für ihren Betrieb mieten.

Niedergang
Seit vielen Jahren kursierten immer wieder Gerüchte, das Krankenhaus solle geschlossen werden. Umso mehr, als das nicht spezialisierte Haus im auf Spezialisierung ausgerichtete System der Klinikfinanzierung immer größere Verluste machte. Doch das Klinikmanagement ließ den Betrieb weiterlaufen, allerdings ohne viel in Vaihingen zu investieren.

Abschied
2013 übernahm Jörg Martin das Ruder der Kliniken-Holding mit ihren neun Standorten. Er gab für mehrere Häuser Gutachten in Auftrag und hatte die Idee, Vaihingen zur Tagesklinik zu machen. Im April 2015 stimmte der Kreistag der Schrumpfkur mehrheitlich zu.