Obwohl sie nicht schädlich sind, zählen Silberfischchen wohl zu den eher ungern gesehen Gästen. Aber wo verstecken sich die Tiere und können Sie klettern?

Silberfischchen gehören zur Familie der Fischchen (Zygentoma). Obwohl es weltweit rund 400 verschiedene Arten gibt, sind in Deutschland nur etwa 6 von ihnen vertreten. Die meisten davon leben ausschließlich in Gebäuden (1). Am häufigsten sind dabei Silberfischchen und ihre etwas robusteren Verwandten, die Papierfischchen anzutreffen. Die beiden Arten sind mit bloßem Auge oft nur schwer zu unterscheiden.

 

Fischchen sind im Allgemeinen zwar nicht die besten Kletterer, können sich aber auf den meisten Oberflächen einen guten Halt verschaffen. Grund für die moderaten bis guten Kletterfähigkeiten der Tiere sind zum einen die drei abgeflachten und lang gestreckten Laufbeinpaare, die dem Tier einen stabilen Schwerpunkt geben. Zum anderen besitzt jedes Laufbein am Ende des Fußes (Tarsus) drei winzige Klauen (2). So können die Tiere ohne Probleme auch Wände oder andere Oberflächen hochklettern. Schwierig wird es für die meisten Fischchen erst bei sehr glatten Oberflächen wie Glas.

Können Silberfischchen springen?

Obwohl die nah verwandten Felsenspringer bei Gefahr blitzschnell springen und dabei auch größere Distanzen bis zu 10 cm zurücklegen (3), können Silberfischen nicht direkt springen. Kleinere Laufsprünge nach vorne werden von den Tieren eher genutzt, um sich bei Gefahr schneller fortzubewegen.


Sind Silberfischchen in der Wohnung normal?

Fischchenarten wie Silber- und Papierfischchen sind vor allem in älteren bzw. gebrauchten Wohnungen nicht ungewöhnlich. Somit wird ein „Grundbestand“ an Silberfischchen auch von Gerichten nicht gleich als Mangel angesehen (4). Wichtiger ist somit eher die Frage, wie viele Silberfischchen normal sind. Von einem Mangel spricht man erst, wenn der Befall erheblich und die Nutzung der Wohnung beeinträchtigt ist. Das lässt allerdings auch Raum für Auslegung. Mit Fallen (hier auf Amazon ansehen / ANZEIGE) kann festgestellt werden, ob es sich um einen stärkeren Befall handelt. Finden sich über einen längeren Zeitraum täglich neue Tiere in den Fallen, kann dies auf ernstere Probleme wie Schimmel oder gar bauliche Mängel wie feuchte Wände oder Böden hindeuten.

Lese-Tipp: Silberfische bekämpfen und loswerden

Wo verstecken sich Silberfische?

Silberfischchen sind vor allem in gut beheizten Küchen, Bädern oder Waschküchen anzutreffen. Sie bevorzugen feuchtwarme Örtlichkeiten, werden aber nicht selten mit ihren robusteren Verwandten, den Papierfischchen verwechselt, welche sich auch bei geringeren Temperaturen und geringerer Luftfeuchtigkeit wohlfühlen. Da Silberfischchen und die meisten Verwandten äußerst lichtscheu sind, sind die Sechsfüßer vor allem dunkelheitsaktiv. Bei Tage halten sie sich in dunklen Ritzen und Fugen sowie hinter Fuß-, Sockel oder Scheuerleisten auf. Ein weiteres bevorzugtes Versteck sind Ritzen hinter losen Tapeten.