Seit Jahren wird in Bad Boll über die geplante Wala-Erweiterung diskutiert. Jetzt muss das Vorhaben konstruktiv umgesetzt werden, findet der StZ-Autor Andreas Pflüger, ehe das Unternehmen die Lust am Standort verliert.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Bad Boll - Keine Frage, wenn an einer Stelle, an der es grünt, ein Firmengebäude entstehen soll, sorgt das selten für Jubel. Am besten gar nicht, und wenn schon, dann so klein wie möglich, lauten die Forderungen der Anwohner. Verständlich zwar, aber manchmal ist das eben doch ein Stück zu kurz gesprungen.

 

Auch das Beispiel Wala in Bad Boll zeigt seit Jahren, dass es mit Unternehmenserweiterungen so eine Sache ist. Natürlich muss von Seiten der Gemeinde darauf geachtet werden, dass der oder in diesem Fall die Baukörper das Ortsbild nicht verhunzen. Und selbstredend wird es, was die Gestaltung angeht, noch weitere Diskussionen geben müssen. Das Vorhaben an diesem Standort aber grundsätzlich zu torpedieren, wäre ein fahrlässiges Unterfangen. Zumal dem Versprechen von Wala-Chef Johannes Stellmann, dass sein Unternehmen von den eigenen hohen architektonische Ansprüchen an die Gebäude nicht abweichen werde, durchaus Glauben geschenkt werden darf.

Ein Pille wird man in dem finanziell gut situierten Kurort also schlucken müssen. Entweder wird dem Top-Gewerbesteuerzahler ein „grünes Opfer“ gebracht, oder aber dieser sucht irgendwann das Weite. Es gibt sicher genügend Kommunen in der Region, die dem Naturheilmittel- und Kosmetikhersteller den Roten Teppich ausrollen würden – trotz aller Nebenwirkungen.