Als sich das Bündnis Kreis Göppingen nazifrei vor zwei Jahren gegründet hat, wurde der Zusammenschluss von den Stadtvätern noch äußerst skeptisch beäugt. Nun hat OB Guido Till eine Kehrtwende hingelegt – und das ist gut so, kommentiert Andreas Pflüger.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Als sich das Bündnis Kreis Göppingen nazifrei vor gut zwei Jahren gegründet hat, wurde der Zusammenschluss von den Stadtvätern noch äußerst skeptisch beäugt und eine Kooperation kategorisch ausgeschlossen. Nun hat Oberbürgermeister Guido Till eine Kehrtwende hingelegt – und das ist gut so. Um den Rechtsextremismus in der Stadt ernsthaft zu bekämpfen, kann die demokratische Phalanx nicht breit genug sein.

 

Dass der Rathauschef seine Meinung geändert hat, ist sicher nicht zuletzt der Arbeit des Bündnis-Sprechers Alex Maier zu verdanken, der sorgsam darüber gewacht hat, dass sich die Initiative seriös präsentiert und unliebsame Einflüsse von linksextremer Seite gar nicht erst zulässt. Dass Entschlossenheit gefragt, Gewalt aber kein legitimes Mittel ist, um den Rechtsextremen zu begegnen, hat das Bündnis nazifrei immer wieder deutlich gemacht.

Till wird sich nun an seinen Worten und Zusagen messen lassen müssen. Das Stadtoberhaupt hat die Kurve gekriegt und weiß, dass er jetzt nicht mehr umkehren kann. Sollte es wirklich so kommen, dass Stadt und Bündnis fortan mit einer Stimme sprechen, dann wird auch niemand mehr ernsthaft davon behaupten können, dass die Hohenstaufenstadt ein Wohlfühlort für Nazis ist. Dieser Satz, der durch die Medien ging, hat den OB mächtig geärgert. Jetzt kann er selbst dafür sorgen, dass dieser unschöne Titel in Vergessenheit gerät.