Nach zwei Flugzeugunglücken ist Malaysia Arlines in Existenznöten, meint Klaus Dieter Oehler. Denn obwohl die Fluggesellschaft nach den bisherigen Erkenntnissen keine Mitschuld an den Unglücken trägt, wird der Name immer damit verbunden bleiben.

Frankfurt - Der Luftverkehr wächst. Weltweit besteigen in jeder Sekunde 158 Menschen irgendwo auf einem Flughafen ein Flugzeug. Und nach allen Schätzungen wird das Wachstum in den nächsten Jahren weitergehen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus geht davon aus, dass sich die Zahl der Passagierflugzeuge bis zum Jahr 2031 verdoppeln wird. Vor allem aus Asien erwartet die Branche einen deutlichen Wachstumsschub.

 

Doch nicht alle Fluggesellschaften werden von diesem Wachstum profitieren können. Zunehmende Konkurrenz, steigende Kosten und ein harter Preisdruck stellen alle Gesellschaften vor große Herausforderungen. Jedes Unternehmen ist auf der Suche nach dem richtigen Konzept, doch eine allgemein gültige Lösung gibt es nicht.

Neben diesen ohnehin schon großen Problemen müssen die Luftfahrtmanager auch immer auf außergewöhnliche Ereignisse gefasst sein, die die Strategie durcheinanderbringen können. Ganz besonders schlimm hat es jetzt die asiatische Fluggesellschaft Malaysia Airlines erwischt. Obwohl der Luftverkehr, rein statistisch, immer noch zu den sichersten Verkehrsmitteln gehört, musste die Fluggesellschaft gleich zwei schwere Unfälle verkraften. Aus ungeklärten Gründen ist ein Flugzeug völlig verschwunden, das zweite wurde – ein historisch bisher einmaliger Fall – von Raketen abgeschossen.

Die Reaktion der Fluggäste ist verständlich: um gut ein Drittel ist seit dem zweiten Unglück die Zahl der Buchungen zurückgegangen. Da die Airline schon vor diesen Unfällen nicht sonderlich gut aufgestellt war, scheint der jetzt angekündigte, radikale Wandel die einzige Chance für einen wirklichen Neustart. Trotzdem wird es sehr schwer werden, den Vertrauensverlust auszugleichen. Obwohl die Fluggesellschaft nach den bisherigen Erkenntnissen keine Mitschuld an den Unglücken trägt, wird der Name immer damit verbunden bleiben. In dieser Phase ist starke Unterstützung wichtig und daher ist es richtig, dass der Staat die Verantwortung übernimmt.