Vedad Ibisevic ist erfahren, aber kein Auslaufmodell. Er passt als Stürmertyp, auch wenn der Bosnier als schwierig gilt, schreibt Heiko Hinrichsen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Der VfB kann doch noch tief in die Tasche greifen. Trotz des von den Vorständen Gerd Mäuser und Ulrich Ruf verordneten Sparkurses verpflichtet der Club in einem 16-Millionen-Euro-Paket (Ablöse plus Gehalt) für viereinhalb Jahre den Hoffenheimer Vedad Ibisevic. Dass der VfB in diesem Fall Mut zum Risiko beweist, ist bei dem Transfer aber nicht die einzige positive Nachricht.

 

Die Stuttgarter nehmen eines ihrer größten Problemfelder, die fehlende Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor, mit dem Ibisevic-Transfer erfolgreich in Angriff. Denn der bosnische Nationalstürmer hat - auch im Vergleich mit dem vom VfB ebenfalls ins Auge gefassten Wolfsburger Srdjan Lakic - über eine längere Zeit bewiesen, dass er weiß, wo das Tor steht. Seine Quote von 49 Treffern in 116 Bundesligaspielen spricht für ihn. Da die anhaltende Talfahrt des VfB im ersten Rückrundenspiel auf Schalke noch an Tempo gewonnen hat, musste gehandelt werden, was auf dem traditionell dünn besetzten Wintertransfermarkt kein leichtes Unterfangen ist.

Mit 27 Jahren ist Vedad Ibisevic keineswegs das Auslaufmodell, für das ihn einige halten. Obwohl er mit fünf Treffern in der Vorrunde der beste Torschütze der Hoffenheimer war, hat der Bosnier sein Potenzial aber nicht immer ausgeschöpft. Denn allein in seiner ersten Bundesligahinserie 2008 für die TSG hatte er stolze 18 Tore in 17Spielen erzielt. Dann riss er sich in der Winterpause das Kreuzband - auch später war Ibisevic häufiger angeschlagen. Zudem ist von atmosphärischen Störungen zwischen dem Angreifer und Trainer Holger Stanislawski die Rede. Es liegt also an dem VfB-Coach Bruno Labbadia, seinen neuen Torjäger mit Fingerspitzengefühl zu führen.