Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Mit Blick auf den freien Welthandel hatte sich ein Jahr davor bereits der damalige Bundespräsident Horst Köhler für ein verstärktes Engagement rund um den Globus ausgesprochen. Prompt folgte der Vorwurf der Kanonenbootpolitik, woraufhin Köhler zurücktrat. Heute wirkt eine solche Kritik heuchlerisch, weil immer deutlicher wird, dass die führenden Industrienationen für globale Stabilität sorgen müssen. Wohlstand verpflichtet, und Bündnissolidarität verpflichtet in einem gewissen Maße auch – sofern es sich nicht um eine reine Goodwill-Aktion der Kanzlerin gegenüber Frankreichs Staatspräsidenten handelt.

 

Die Verantwortung sollte daher nur mit einem klar definierten, begrenzten Mandat wahrgenommen werden. Andernfalls hätte die Politik aus Afghanistan wenig gelernt. Deutsche Soldaten sind an diversen Punkten der Erde tätig, ohne dass dies ein Aufreger wäre – auch vor Somalia, im Kongo und im Libanon. Somit können sie ihre Fähigkeiten ebenso in Mali einbringen. Solange die Bundeswehr nicht wieder auf eine Reise mit unkalkulierbarem Ausgang geschickt wird, darf Deutschland seine neu gewonnene Souveränität unter Beweis stellen.