In vielen Kitas fehlt es an Betreuern – oder an gut ausgebildeten Betreuern. Investitionen in Beton reichen nicht aus, um eine gute Kinderbetreuung zu garantieren, kommentiert Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Berlin - Lassen wir einmal dahingestellt, ob es wirklich ideal für Kinder ist, einen Großteil ihrer Zeit in öffentlichen Anstalten zu verbringen. Unternehmen brauchen Fachkräfte, die Sozialversicherungen Beitragszahler. Häufig reicht ein einzelnes Einkommen für den Lebensunterhalt von Familien nicht mehr aus. Deshalb sehen sich viele Eltern gezwungen, die Betreuung ihrer Kinder den Zwängen der Erwerbstätigkeit unterzuordnen.

 

Bund, Länder und Kommunen haben enorme Anstrengungen unternommen, die dafür erforderliche Infrastruktur auszubauen. Sie haben Milliarden in Kitas und Krippen investiert. Wer darauf angewiesen ist, findet in der Regel einen Platz für sein Kind. So weit, so gut. Das allein gewährleistet aber noch keineswegs Verhältnisse, wie sie für den Nachwuchs wünschenswert wären. Die Realität sieht anders aus: Vielerorts gibt es es nicht genügend Personal, damit die Kleinen nicht nur verwahrt, sondern auch in einer Weise betreut werden können, die der Fürsorge ihrer Eltern zumindest ähnelt. Das vorhandene Personal ist nicht immer optimal qualifiziert und wird allzu oft davon abgehalten, sich wirklich um die Kinder zu kümmern. In den vergangenen Jahren wurde in Beton investiert. Es wäre an der Zeit, nach dem Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kita auch eine gute Betreuung zu garantieren.