Der Wahlausgang hat auch Auswirkungen auf die Verteilung der Bezirksvorsteherposten in der Innenstadt. Es gibt drei Grüne-Bezirksvorsteher, und einer davon muss den Posten räumen.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Der Wahlausgang hat auch Auswirkungen auf die Verteilung der Bezirksvorsteherposten in der Innenstadt. Die CDU besetzt gegenwärtig das Amt im Norden, die SPD im Osten, die Grünen in Mitte, Süd und West. Nach dem Stand der Dinge müssen die Grünen einen Bezirk abgeben, die CDU erhält einen dazu.

 

Der neue SPD-Fraktionschef Martin Körner, der als Bezirksvorsteher in den Rat wechselt, sagt, er wolle den Osten für die SPD halten. Doch es kommt Einspruch von der CDU. „Einen Automatismus gibt es da nicht“, sagt Fraktionschef Alexander Kotz. Die SPD habe Verluste erlitten, der Posten im mit 46 800 Einwohnern großen Osten, den lange die CDU besetzt habe, werde frei. Die Union reklamiert als „Wahlsieger ein Erstzugriffsrecht“, so Kotz.

Der Westen ist die grüne Hochburg

Wie die Grünen vorgehen werden, ist noch offen, sagt Fraktionschef Peter Pätzold. Beobachter glauben, die Partei werde den Süden abgeben, wo Rupert Kellermann Bezirksvorsteher ist. Doch das ist nicht ausgemacht. Der Westen ist in Stuttgart die  grüne Hochburg schlechthin, trotz des Verlusts zweier Bezirksbeiräte (sechs statt  acht). Im größten Innenstadtbezirk (50 750 Einwohner) sitzt Reinhard Möhrle seit Langem fest im Sattel.

Veronika Kienzle, die Bezirksvorsteherin in Mitte, hat eher Kritiker. Sie bespielt die ergiebige politische Bühne des City-Bezirks zwar mit großem Engagement, manche aber finden, Kienzles häufige Kritik an den Begleiterscheinungen der Event- und Amüsiergesellschaft gerieten oft zu restriktiv und passten nicht zum Bild einer modernen grünen Großstadtpartei. In Mitte hat die Partei hohe Verluste erlitten (minus acht Prozentpunkte, vier statt sechs Sitze im Beirat). Überdies ist es der kleinste Innenstadtbezirk (22 208 Einwohner), der Süden ist fast doppelt so groß (43 033).

Laut dem amtlichen Endergebnis der Gemeinderatswahl ziehen elf Parteien und Gruppierungen in den Rat ein. Die CDU konnte 28,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen (17 Sitze), die Grünen 24 Prozent (14 Sitze). Die SPD kommt auf 14,3 Prozent (neun Sitze), vor den Freien Wählern (7,1 Prozent, vier Sitze), der FDP (5,9, vier), der SÖS (5,4, drei), der AfD (4,7, drei), der Linken (4,5, drei), den Piraten (2,0, ein Sitz), den Stadtisten (1,7, ein Sitz) und der Studentischen Liste (1,7, ein Sitz).