Die Chinesen sehen die Schuld für den Streit bei Japan. Schließlich beanspruche Tokio ein Gebiet, das historisch bedingt China gehöre. Zudem betreibe Japan ebenfalls eine Luftverteidigungszone und verfolge chinesische Flugzeuge, die in dem Gebiet Patrouillenflüge unternähmen, hieß es gestern im Verteidigungsministerium in Peking, während sich der amerikanische Verteidigungsminister Chuck Hagel in Washington äußerte: Die Inseln fielen unter das Beistandsabkommen, das die USA und Japan miteinander vereinbart hätten, hieß es da. In Japan und Südkorea hat Washington mehr als 70 000 Mann stationiert.

 

Wie gefährlich das Muskelspiel im Luftraum werden kann, haben die USA und China bereits vor zwölf Jahren erfahren. Bei einem Zusammenstoß zwischen einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug und einem chinesischen Abfangjäger war am 1. April 2001 der chinesische Pilot ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich zwischen der chinesischen Insel Hainan und den Paracel-Inseln, über denen die Überflugrechte ebenfalls umstritten sind. Die US-Besatzung wurde nach der Notlandung auf Hainan kurzfristig in Gewahrsam genommen, und es bedurfte eines immensen diplomatischen Geschicks beider Seiten, die Situation so zu klären, dass sowohl Washington als auch Peking das Gesicht wahren konnten. Ein ähnlicher Vorfall zwischen chinesischen und japanischen Piloten wäre in der angespannten Atmosphäre dieser Tage kaum zu handhaben.An diesem Wochenende hatte Japans Regierung das Ergebnis einer Umfrage bekanntgegeben, in der mehr als 80 Prozent aller Japaner angaben, gegenüber China keine positiven Gefühle zu hegen. Das ist der schlechteste Wert seit dem Beginn der jährlich stattfindenden Befragung im Jahr 1978. Gleichzeitig rief die chinesische Botschaft in Tokio alle in Japan lebenden Chinesen dazu auf, sich zu registrieren. In einem „unerwarteten Notfall“ solle so leichter konsularische Hilfe gewährt werden können. Nach japanischen Angaben leben rund 600 000 Chinesen in Japan.

Schlechte Gefühle gegen China

Leisten können sich sowohl China als auch Japan einen Konflikt miteinander eigentlich nicht. Seit der Dreifach-Katastrophe durch das Erdbeben, den Tsunami und den Atomunfall in Fukushima vor zwei Jahren hat es die japanische Wirtschaft nicht so richtig geschafft, wieder voranzukommen. In China hat sich das rasante Wachstum der vergangenen Jahre zuletzt stark abgeschwächt. Während die Wirtschaft in beiden Ländern schwächelt, sind die Ökonomien eng mit denen der Nachbarn verbunden.

China ist wichtigster Handelspartner Japans, und für chinesische Unternehmen sind nur noch die USA wichtiger als das Kaiserreich. Zudem haben viele japanische Firmen in den vergangenen Jahren Fabriken in China gebaut. Aus keinem anderen Land flossen mehr Direktinvestitionen nach China, und japanische Firmen beschäftigen dort direkt und indirekt zehn Millionen Menschen.

Die Chinesen sehen die Schuld für den Streit bei Japan. Schließlich beanspruche Tokio ein Gebiet, das historisch bedingt China gehöre. Zudem betreibe Japan ebenfalls eine Luftverteidigungszone und verfolge chinesische Flugzeuge, die in dem Gebiet Patrouillenflüge unternähmen, hieß es gestern im Verteidigungsministerium in Peking, während sich der amerikanische Verteidigungsminister Chuck Hagel in Washington äußerte: Die Inseln fielen unter das Beistandsabkommen, das die USA und Japan miteinander vereinbart hätten, hieß es da. In Japan und Südkorea hat Washington mehr als 70 000 Mann stationiert.

Wie gefährlich das Muskelspiel im Luftraum werden kann, haben die USA und China bereits vor zwölf Jahren erfahren. Bei einem Zusammenstoß zwischen einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug und einem chinesischen Abfangjäger war am 1. April 2001 der chinesische Pilot ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich zwischen der chinesischen Insel Hainan und den Paracel-Inseln, über denen die Überflugrechte ebenfalls umstritten sind. Die US-Besatzung wurde nach der Notlandung auf Hainan kurzfristig in Gewahrsam genommen, und es bedurfte eines immensen diplomatischen Geschicks beider Seiten, die Situation so zu klären, dass sowohl Washington als auch Peking das Gesicht wahren konnten. Ein ähnlicher Vorfall zwischen chinesischen und japanischen Piloten wäre in der angespannten Atmosphäre dieser Tage kaum zu handhaben.An diesem Wochenende hatte Japans Regierung das Ergebnis einer Umfrage bekanntgegeben, in der mehr als 80 Prozent aller Japaner angaben, gegenüber China keine positiven Gefühle zu hegen. Das ist der schlechteste Wert seit dem Beginn der jährlich stattfindenden Befragung im Jahr 1978. Gleichzeitig rief die chinesische Botschaft in Tokio alle in Japan lebenden Chinesen dazu auf, sich zu registrieren. In einem „unerwarteten Notfall“ solle so leichter konsularische Hilfe gewährt werden können. Nach japanischen Angaben leben rund 600 000 Chinesen in Japan.

Schlechte Gefühle gegen China

Leisten können sich sowohl China als auch Japan einen Konflikt miteinander eigentlich nicht. Seit der Dreifach-Katastrophe durch das Erdbeben, den Tsunami und den Atomunfall in Fukushima vor zwei Jahren hat es die japanische Wirtschaft nicht so richtig geschafft, wieder voranzukommen. In China hat sich das rasante Wachstum der vergangenen Jahre zuletzt stark abgeschwächt. Während die Wirtschaft in beiden Ländern schwächelt, sind die Ökonomien eng mit denen der Nachbarn verbunden.

China ist wichtigster Handelspartner Japans, und für chinesische Unternehmen sind nur noch die USA wichtiger als das Kaiserreich. Zudem haben viele japanische Firmen in den vergangenen Jahren Fabriken in China gebaut. Aus keinem anderen Land flossen mehr Direktinvestitionen nach China, und japanische Firmen beschäftigen dort direkt und indirekt zehn Millionen Menschen.

Diese Verknüpfung hindert Politiker auf beiden Seiten jedoch nicht daran, die nationale Karte zu spielen, zu provozieren und die Ressentiments gegenüber dem jeweils anderen zu schüren. Anfang Dezember, wenn der US-Vizepräsident Joe Biden sowohl Peking als auch Tokio und Seoul besucht, wird viel diplomatisches Geschick nötig sein, um die Lage zu beruhigen. Sollte dies nicht gelingen, würde der Konflikt keinen Sieger, aber zahlreiche Verlierer produzieren.