Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Die Vorband Say Yes Dog hatten Junip freilich selbst mitgebracht. Die aus Luxemburg stammende Combo macht von House und Electro inspirierten Pop, der einschlägig bewanderten Hörern sofort ins Ohr geht – Hipster-Schlager könnte man dazu ein wenig abfällig sagen.

 

Das soll hier aber eher als Lob verstanden sein, denn das Trio tut viel dafür, um einen eigenständigen Swing hinzubekommen – trotz ihres nach einer Mischung aus Paul Kalkbrenner und Sizarr klingenden Middle-of-the-Road-Electropops. Dazu gehört der Bass von Paul Rundel, bei dem jeder einzelne Anschlag so picky rüberkommt, dass er fast nach einer übertrieben heruntergestimmten Gitarre klingt. Für einen angenehmeren Sound legt Pascal Karier außerdem ein Frottee-Handtuch auf die Snaredrum. Dass die ersten beiden Songs des Stuttgart-Konzerts zumindest auf der rechten Seite des Zuschauerraums so arg ruhig und gedämpft klingen, liegt allerdings daran, dass der Soundtechniker offenbar erst nach einigen Minuten den Master-Regler für die rechten Boxen hochschiebt.

Fazit: Diese beiden Bands will und wird man gerne in Stuttgart wiedersehen – wenngleich viel dafür spricht, dass die unter anderem Berlin-Festival-erfahrenen Say Yes Dog bei ihrem nächsten Besuch eher einen Club denn die Wagenhallen als Vorband beschallen werden.