Draußen ist es heiß, drinnen ist es heißer. Was nicht heißt, dass dort keine Konzerte stattfinden würden. In Stuttgart schwitzt man besonders gern zur Livemusik, wie einige aktuelle Beispiele beweisen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die Jazzopen, die Konzerte auf der Freilichtbühne und diverse Festivals unter freiem Himmel lassen einen ganz vergessen, dass auch im Hochsommer Konzerte in geschlossenen Räumen stattfinden – etwa den ganzen August hindurch mit dem am kommenden Mittwoch beginnenden Klinke-Festival im Kulturzentrum Merlin.

 

Schwitzen bewerben die Programmmacher längst als Teil des Konzepts. Je nach dargebotener Musikrichtung kann die Hitze durchaus zum Gelingen des Konzerts beitragen – wenn man sich bei The Tremolettes in einer Blues-Bar in New Orleans wähnt oder das Publikum gut aufgewärmt zu den mutmaßlich energiegeladenen Gigs von Eclat, Tin Woodmen oder Loisach Marci anrückt. Ganz unabhängig davon ist das Klinke-Festival auch dieses Jahr das beste Beispiel dafür, wie gut sich das Merlin-Team in der hiesigen Popszene auskennt.

Weitere Beispiele für Indoor-Konzerte im Hochsommer: das ausverkaufte Konzert der Band Molotov im Universum diesen Mittwoch, der Ersatzgig von Bilderbuch im Wizemann am Freitag, die Schmutzki-Releaseparty am 4. August im Universum und natürlich Unmengen von Punk-, Hardcore- und Metalkonzerten. Unsere aktuellen Konzerttipps gibt es übrigens hier.

Sitzen und Schwitzen

Auch die Schorndorfer Band Tristan Rêverb stellte ihre neue Platte jüngst in den geschlossenen Räumen der Palermo Galerie in der Olgastraße vor (Albumbesprechung hier). Erstaunlich war auch hier die Leidensfähigkeit des Publikums, das sich aber immerhin zu großen Teilen erlaubte, sich auf den alten Teppichboden zu setzen oder zwischendurch ein kühles Getränk nachzuordern.

Die fiebrige Temperatur, die im gänzlich abgedunkelten zweiten Obergeschoss noch gegen Mitternacht herrschte, unterstrich nur den psychedelischen Effekt dieser wunderbar ausgewogenen und in der richtigen Stimmung dargebotenen Musik. Zu Miles-Davis-Trompete und langsam hingestreichelten Beats ließ es sich auch direkt unterm Dach bestens abheben. Eine echte Entdeckung. Also sowohl Tristan Rêverb als auch die Palermo Galerie, als Konzertort.

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