Kindergeschrei oder Einschlafen sind bei Konzerten ein No-Go. Beim Rahmenprogramm der Konzerttage Winnenden ist das anders: Es richtet sich gezielt an Familien und Ältere.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Winnenden - Das Programm der zweiten Winnender Konzerttage ist voll mit hochklassigen Konzerten. Doch nebenbei bietet die Veranstaltungsreihe auch für jene etwas, die für einen klassischen Konzertbesuch zu jung sind – oder zu alt.

 

Mit dem Musizieren kann man nicht früh genug anfangen. Das hat beim Pressegespräch Anette Zanker-Belz von der La-Luna-Familienmusik bewiesen: Auf ihrem Arm übte sich das jüngste Mitglied ihrer Familienband – zwei Monate jung – im Background-Gesang. La-Luna bieten auf den Konzerttagen zwei Events an: Am Donnerstag, 9. Februar, zeigen Zanker-Belz und ihre Mitstreiter, wie junge Familien Musik in ihren Alltag einbinden können. Am Tag darauf findet im Rems-Murr-Klinikum ein Familienkonzert statt, bei dem statt Stillschweigen und Ruhigsitzen Mitmachen und Mitsingen angesagt sind.

Musik kommt zu den Menschen

An ein anderes Publikum richten sich die Konzerte, die zwischen dem 6. und dem 10. Februar in den Pflegeheimen Haus im Schelmenholz, ASB Wohnzentrum, im Haus Elim und dem Rems-Murr-Klinikum stattfinden. „Damit bringen wir die Musik zu Personen, die nicht mehr selbst ins Konzert kommen können. Der Hunger nach Musik ist in Pflegeheimen besonders groß“, sagt Hansjörg Neumann vom Winnender Kulturamt. Musik zu den Menschen bringen – das ist auch das Ziel von „Musik für junge Ohren“. Solisten der Konzerttage und Ensembles der Musikschule besuchen die Winnender Schulen. Dort spielen die Musiker vor und sollen den Kids im Gespräch Lust darauf machen, selbst ein Instrument auszuprobieren.

Musik für den Mops

Bei den sogenannten Wandelkonzerten kommt Bewegung ins Spiel: Vom 6. bis 10. Februar finden jeweils um 11 Uhr in den Kirchen der Stadt sowie dem Rathaus musikalische Rückblicke auf die Zeit vor 300 Jahren statt. Im Jahr 1717 soll der württembergische Herzog Carl-Alexander im Schlachtgetümmel bei Belgrad seinen geliebten Mops verloren haben. Das Tier, so erzählt es die Legende, lief zurück nach Winnenden – ein Ereignis, dessen die Stadt in diesem Jahr gedenkt. Um 12 Uhr gibt es an jedem der Tage zudem eine Lesung: Der Winnender Bildhauer Martin Kirstein hat die Geschichte des Mopses recherchiert. Sein Buch wird von der Künstlerin Ellen Bütow in der Alten Kelter gelesen.

Ein Highlight des Rahmenprogramms ist sicher der „Karneval der Tiere“: Seit Anfang des Schuljahres üben 80 Schüler und Auszubildende der Tanzakademie Minkow die Choreografien zur Suite von Camille Saint-Saëns ein. Die Aufführung ist am Samstag, 11. Februar, in der Hermann-Schwab-Halle. Erfahrene Musikfreunde können die Musik und Choreografie genießen – und den Kindern werden die bunt kostümierten Tiere sicher Freude machen.

Weitere Infos unter: www.konzerttage-winnenden.de