Siedlungen: „Hashitate“, das chinesische Hallstatt, hat prominente Vorgänger. Schon vor zehn Jahren ließ ein Immobilienunternehmer am Pekinger Stadtrand das bei Paris gelegene Château de Maisons-Laffitte nachbauen. Das Schloss, das heute als Hotel dient, ist das Herzstück einer großen Villensiedlung, deren Stil an französische Landhäuser erinnert. In Shanghai errichtete der Frankfurter Architekt Albert Speer die sogenannte German Town Anting, eine deutsche Kleinstadt im Bauhaus-Stil inklusive einem Brunnen mit Statuen von Schiller und Goethe. Wenige Kilometer entfernt steht „Thames Town“, eine englische Stadtkopie mit roten Telefonhäuschen, einer Kathedrale, einer Churchill- Statue und mehreren Pubs.

 

Themenparks: Wohlhabende Chinesen geben gerne Geld für ein Haus aus, das auch als Statussymbol dienen kann. Wer sich derart ausgefallene Immobilien nicht leisten kann, hat in jeder größeren chinesischen Stadt die Möglichkeit, in Themenparks zwischen Nachbauten der berühmtesten Gebäude der Welt zu spazieren, von Schloss Neuschwanstein über den Eiffelturm bis zum Weißen Haus. In Shenzhen eröffnete ein Vergnügungspark 2007 sogar eine Kopie des Schweizer Städtchens Interlaken, durch deren Straßen mehrmals am Tag ein Fastnachtsumzug rollt – eine Attraktion, die das Original seinen Besuchern nicht zu bieten hat.

In Hallstatt hat man eher zufällig von dem Projekt erfahren und weiß nicht so recht, ob man stolz oder ärgerlich sein soll. Die Chinesen haben inzwischen eine Städtepartnerschaft angeboten - aber eine Städtepartnerschaft zwischen einer Weltkulturerbe-Ortschaft und einer chinesischen Luxuswohnsiedlung? Eine Kooperation und Bilder mit österreichischen Gästen würden den Chinesen sicherlich helfen, chinesischen Käufern gegenüber die Authentizität ihrer Stadt zu unterstreichen und damit die Preise in die Höhe zu treiben.

Das Unternehmen selbst stand für Auskünfte nicht zur Verfügung. Dabei setzt es zweifellos auf einen erfolgreichen Trend, denn Hashitate ist nicht die erste Kopie eines prominenten europäischen Vorbilds. Der Zweck der ausländischen Anleihen ist stets der Gleiche: westliche Städte genießen das Image, lebenswerter und individueller zu sein als die anonyme Einheitsarchitektur, die heute Chinas Großstädte prägt.

Schlösser, Denkmäler, Brunnen - Alles abgeguckt

Siedlungen: „Hashitate“, das chinesische Hallstatt, hat prominente Vorgänger. Schon vor zehn Jahren ließ ein Immobilienunternehmer am Pekinger Stadtrand das bei Paris gelegene Château de Maisons-Laffitte nachbauen. Das Schloss, das heute als Hotel dient, ist das Herzstück einer großen Villensiedlung, deren Stil an französische Landhäuser erinnert. In Shanghai errichtete der Frankfurter Architekt Albert Speer die sogenannte German Town Anting, eine deutsche Kleinstadt im Bauhaus-Stil inklusive einem Brunnen mit Statuen von Schiller und Goethe. Wenige Kilometer entfernt steht „Thames Town“, eine englische Stadtkopie mit roten Telefonhäuschen, einer Kathedrale, einer Churchill- Statue und mehreren Pubs.

Themenparks: Wohlhabende Chinesen geben gerne Geld für ein Haus aus, das auch als Statussymbol dienen kann. Wer sich derart ausgefallene Immobilien nicht leisten kann, hat in jeder größeren chinesischen Stadt die Möglichkeit, in Themenparks zwischen Nachbauten der berühmtesten Gebäude der Welt zu spazieren, von Schloss Neuschwanstein über den Eiffelturm bis zum Weißen Haus. In Shenzhen eröffnete ein Vergnügungspark 2007 sogar eine Kopie des Schweizer Städtchens Interlaken, durch deren Straßen mehrmals am Tag ein Fastnachtsumzug rollt – eine Attraktion, die das Original seinen Besuchern nicht zu bieten hat.