Die EnBW verlässt nach dem Verlust der Konzession für ihre Teile des Strom- und Gasnetzes in Ludwigsburg die Stadt. Nun wurde das Geheimnis gelüftet, wo es künftig ein neues Regionalzentrum geben soll: im Münchinger Gewerbegebiet. Dort sollen schon bald rund 70 Beschäftigte ihre Arbeit aufnehmen.

Lange ist um den künftigen Standort für die Mitarbeiter des Regionalzentrums Ludwigsburg der Firma EnBW Regional ein Geheimnis gemacht worden, nachdem bekanntgegeben war, dass sie wegziehen will. Nun ist raus: rund 70 der 100 Beschäftigten werden von Mitte November an im Münchinger Gewerbegebiet arbeiten. Das gab Wirtschaftsförderer Stefan Wolf in einer Ausschusssitzung bekannt. Rund 20 Mitarbeiter wechseln nach Marbach, einige Techniker würden auf weitere Standorte verteilt, so ein EnBW-Sprecher auf Anfrage.

 

„Wir hatten sehr dafür geworben, dass das Unternehmen nach Korntal-Münchingen kommt“, sagte Wolf. Unter anderem habe man beim Thema Breitband geholfen. „Nicht überall gibt es vernünftige Glasfaseranbindungen“, sagte Wolf. Details zu der Lösung bei der Internetanbindung wollte er noch nicht verraten, von dieser profitiere aber nicht nur der Energieversorger. „Es war uns wichtig, dass wir nicht nur etwas extra für eine Firma machen.“

Die EnBW hatte nach einer Entscheidung des Ludwigsburger Gemeinderats im Jahr 2011 die Konzession für Teile des Strom- und Gasnetzes an die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) verloren. Das Unternehmen sah deshalb keine Notwendigkeit mehr, das Regionalzentrum in der Hoferstraße weiterzubetreiben.

Korntal-Münchingen hat mit Gerlingen zwar auch seine Stromnetze wieder in eigener Hand, dabei aber die EnBW-Tochter Netze BW als Partner mit im Boot. Die Städte haben sich für die Gründung einer Netzbetreibergesellschaft entschieden, die ihre Strom- und Gasleitungen wiederum an die Netze BW verpachtet. Die EnBW-Tochter wird mit 49 Prozent an der Gesellschaft beteiligt sein, die ihren Sitz in Gerlingen haben wird.