Die meisten, sagt Gottschalk, würden erst wach gerüttelt, wenn die Frau weg sei oder der Job auf der Kippe stünde. Den ersten Schritt raus aus der Sucht zu machen kann bedeuten, in einer Gruppe wie der von Bernd Gottschalk zu sitzen. In Korntal, sagt Gottschalk, sind die Teilnehmer bunt gemischt, was ihr Alter und ihren persönlichen Hintergrund angeht. In zwanglosen Gesprächen sollen die Probleme aufgearbeitet werden.

 

Eigentlich seien es meist zwischen zehn und zwölf Personen gewesen, die sich dienstagabends im Gemeindezentrum getroffen hatten. „Mittlerweile“, sagt Gottschalk, „sind wir oft nur zu dritt.“ Über die Gründe für das rückläufige Interesse in Korntal kann der Gruppenleiter nur spekulieren. „Vielleicht haben einige Angst, sich offen zu zeigen“, sagt der 52-Jährige – dabei gilt ein striktes Stillschweigen nach außen über die Dinge, die die Gruppe beredet. „Wir haben auch überlegt, ob es an der Brüdergemeinde liegt“, sagt Gottschalk – und spielt auf den Missbrauchsskandal an. „Wir wollen ganz bestimmt nicht missionieren.“

Das Ziel: „zufriedene Abstinenz“

Überhaupt, der christliche Grundgedanke des Blauen Kreuzes tritt in der Korntaler Gruppe in den Hintergrund. Als das Ehepaar Witteck die Gruppe 1981 gründete, sei für die beiden der pietistische Gedanke wichtig gewesen. Gottschalk hingegen gehört der Brüdergemeinde nicht an, auch wenn er evangelisch ist. Das einzig christliche Element sind kurze Geschichten zu Beginn jedes Treffens, die einen biblischen Hintergrund haben. Gottschalk stellt aber klar, dass man weder evangelisch noch überhaupt gläubig sein muss, um das Angebot des Blauen Kreuzes in Anspruch nehmen zu können.

Strikte Kriterien, wer teilnehmen kann und wer nicht, gibt es für ihn ohnehin nicht: „Ich schicke keinen weg.“ Selbst wer noch trinke, sei willkommen. Gottschalk erzählt von einem Obdachlosen, der eine Zeit lang dabei war. Er habe immer eine Alditüte dabei gehabt, einmal sei Weißwein daraus ausgelaufen. „Trotzdem kam der immer eisern zu jedem Treffen.“

Bernd Gottschalks Ziel ist es, neben der Abstinenz an sich, dass die Menschen damit auch zufrieden sind. „Viele, gerade diejenigen, die keine Therapie machen, wollen eigentlich trinken. Es gibt aber Schlimmeres, als keinen Alkohol zu konsumieren.“ Gottschalk ist es auch wichtig, Illusionen zu nehmen. „So etwas wie kontrolliertes Trinken gibt es nicht“, sagt er.

„Viele wachen erst auf, wenn die Frau weg ist“

Die meisten, sagt Gottschalk, würden erst wach gerüttelt, wenn die Frau weg sei oder der Job auf der Kippe stünde. Den ersten Schritt raus aus der Sucht zu machen kann bedeuten, in einer Gruppe wie der von Bernd Gottschalk zu sitzen. In Korntal, sagt Gottschalk, sind die Teilnehmer bunt gemischt, was ihr Alter und ihren persönlichen Hintergrund angeht. In zwanglosen Gesprächen sollen die Probleme aufgearbeitet werden.

Eigentlich seien es meist zwischen zehn und zwölf Personen gewesen, die sich dienstagabends im Gemeindezentrum getroffen hatten. „Mittlerweile“, sagt Gottschalk, „sind wir oft nur zu dritt.“ Über die Gründe für das rückläufige Interesse in Korntal kann der Gruppenleiter nur spekulieren. „Vielleicht haben einige Angst, sich offen zu zeigen“, sagt der 52-Jährige – dabei gilt ein striktes Stillschweigen nach außen über die Dinge, die die Gruppe beredet. „Wir haben auch überlegt, ob es an der Brüdergemeinde liegt“, sagt Gottschalk – und spielt auf den Missbrauchsskandal an. „Wir wollen ganz bestimmt nicht missionieren.“

Das Ziel: „zufriedene Abstinenz“

Überhaupt, der christliche Grundgedanke des Blauen Kreuzes tritt in der Korntaler Gruppe in den Hintergrund. Als das Ehepaar Witteck die Gruppe 1981 gründete, sei für die beiden der pietistische Gedanke wichtig gewesen. Gottschalk hingegen gehört der Brüdergemeinde nicht an, auch wenn er evangelisch ist. Das einzig christliche Element sind kurze Geschichten zu Beginn jedes Treffens, die einen biblischen Hintergrund haben. Gottschalk stellt aber klar, dass man weder evangelisch noch überhaupt gläubig sein muss, um das Angebot des Blauen Kreuzes in Anspruch nehmen zu können.

Strikte Kriterien, wer teilnehmen kann und wer nicht, gibt es für ihn ohnehin nicht: „Ich schicke keinen weg.“ Selbst wer noch trinke, sei willkommen. Gottschalk erzählt von einem Obdachlosen, der eine Zeit lang dabei war. Er habe immer eine Alditüte dabei gehabt, einmal sei Weißwein daraus ausgelaufen. „Trotzdem kam der immer eisern zu jedem Treffen.“

Bernd Gottschalks Ziel ist es, neben der Abstinenz an sich, dass die Menschen damit auch zufrieden sind. „Viele, gerade diejenigen, die keine Therapie machen, wollen eigentlich trinken. Es gibt aber Schlimmeres, als keinen Alkohol zu konsumieren.“ Gottschalk ist es auch wichtig, Illusionen zu nehmen. „So etwas wie kontrolliertes Trinken gibt es nicht“, sagt er.