Mineralöle in Kosmetika und Lebensmittel-Verpackungen

Zwei Arten von Kohlenwasserstoffen aus Mineralölen können in kosmetischen Mitteln enthalten sein: gesättigte Kohlenwasserstoffe, auch Mosh (mineral oli saturated hydrocarbons) genannt, und aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz Moah. Während die letztgenannten im Verdacht stehen, unter Umständen krebserregend zu sein, können sich bestimmte Mosh-Verbindungen in den Organen ablagern, sofern sie in den Körper gelangen.

 

Nach der EU-Kosmetikverordnung sind Mineralöle in Kosmetika nur eingeschränkt erlaubt. Dennoch hat das Bundesinstitut für Risikobewertung in stichprobenhaften Messungen Moah-Anteile von bis zu fünf Prozent nachgewiesen.

Während das Institut nach derzeitigem Wissensstand davon ausgeht, dass diese Mineralöl-Bestandteile nicht über die Haut in den Körper dringen können, mahnt sie bei mineralölhaltigen Lippenstiften und Pflegeprodukten, die mit dem Mund in Berührung kommen, zur Vorsicht. Über sie könnten Spuren der möglicherweise problematischen Kohlenwasserstoffe oral in den Organismus gelangen. Zwar liegen bisher nicht genügen Daten vor, die eine tatsächliche Gefährdung durch Moah-Substanzen beweisen, bis die These nicht sicher wiederlegt ist, will das Bundesinstitut für Risikobewertung bei dieser Warnung bleiben.

Mineralölbestandteile können auch bei Lebensmittel-Verpackungen auftreten und in geringen Spuren über den Kontakt zu fetthaltigen Produkten wie Süß- und Backwaren auf diese übergehen. Das Institut Fresenius aus Hamburg erklärt das Auftreten von Mosh- und Moah-Spuren in Kartonverpackungen mit der Verwendung von bedrucktem Recycling-Papier und mineralölhaltigen Klebstoffen. (jul)