Der geplante Parkhaus-Neubau am Bietigheimer Krankenhaus, der die marode Tiefgarage ersetzen soll, wird frühestens Ende 2015 fertig, wie die Kliniken-Gesellschaft jetzt mitteilt. Bis es soweit ist, fehlen weiterhin ausreichend Stellplätze für die Klinik-Besucher.

Bietigheim-Bissingen - Geschlossen wurde vor einem Jahr die Tiefgarage mit 120 Stellplätzen unter dem Bietigheimer Krankenhaus, weil bei einer Routine-Untersuchung herauskam, dass sie instabil ist. Seitdem ringen die Stadt und die Klinik-Gesellschaft Ludwigsburg-Bietigheim um ein neues Parkhaus. Eigentlich sollten erste Vorbereitungsarbeiten in diesem Herbst erledigt werden. Jedoch das Projekt verzögert sich: Nun soll das Parkhaus frühestens Ende des Jahres 2015 fertig sein.

 

Im März hatten sich die Stadt und die Klinik-Gesellschaft auf einen Kompromiss geeinigt. Danach soll ein externer Investor ein Parkhaus auf einem städtischen Gelände unterhalb des Krankenhauses, zwischen der Uhlandstraße und der B27, bauen. Statt der ursprünglich angedachten 520 Stellplätze hatte man sich schließlich auf 320 geeinigt. Die Stadt hat sich zudem erfolgreich gegen die ursprünglich geplante Höhe des Parkhauses von rund 20 Metern gewehrt. Das hätte nicht in das Stadtbild gepasst, hieß es aus dem Rathaus, zumal an der geplanten markanten Stelle in einer lang gezogenen Kurve der B 27 .

Im Wohnviertel soll es Anwohnerparken geben

Bauen, bezahlen und später betreiben soll das Parkhaus ein Investor. Neben dem Neubau soll dieser auch die bestehenden Parkplätze bewirtschaften, darunter auch die zweite Tiefgarage, deren Stellplätze komplett an Klinik-Mitarbeiter verpachtet sind. Zudem müsse die Stadt im Wohnviertel rings um das Krankenhaus Anwohnerparken einführen, sagt Olaf Sporys, Regionaldirektor der Kliniken-Holding. Sonst würden die Krankenhaus-Besucher trotz neuem Parkhaus ausschwärmen und die kostenlosen Parkplätze in den Wohnstraßen nutzen.

Ursprünglich sollte der Neubau diesen Herbst vorbereitet werden – mit Rodungs- und Abrissarbeiten auf dem Gelände zwischen Krankenhaus und B27. Doch der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. „Das Bieterverfahren war sehr sportlich terminiert“, sagt Olaf Sporys, Regionaldirektor der Kliniken-Holding, im Nachhinein. Das Gelände sei durch seinen schmalen Zuschnitt und durch die Hanglage nicht einfach für die Planungen gewesen. Außerdem habe man durch die Urlaubszeit vier Wochen verloren. Diese Verzögerung hat sich dann aufsummiert, weil die Kliniken-Gesellschaft auch vom Sitzungskalender des Bietigheimer Gemeinderats abhängig ist. Derzeit sind zwei Investoren in der engeren Auswahl, berichtet Sporys.

Das Parkhaus könnte frühestens Ende 2015 fertig sein

Wenn alles nach Plan läuft, soll der Investor, der den Zuschlag bekommt, seine Pläne am 18. November dem Gemeinderat in einer nicht-öffentlichen Sitzung vorstellen. Wenn die Gremien und die Bürger keine größeren Einwände haben, könnte die Baugenehmigung im Frühjahr vorliegen, erklärt Sporys. „Ende 2015 könnte das Parkhaus fertig sein“, sagt der Regionaldirektor der Klinik-Holding.

„Es ist natürlich ärgerlich, dass es zu einer Verzögerung kam“, sagt Ina Neudert, die stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Bietigheim-Bissingen. Allerdings ging es in dem mehrstufigen Bieterverfahren darum, einen soliden Betreiber eines „qualitätvollen Parkhauses“ zu finden. „Das hat einfach mehr Zeit gebraucht.“

Was den geplanten neuen Hubschrauber-Landeplatz und die Klinik-Erweiterung angeht, ist nun der Kreistag an der Reihe. „Man muss jetzt eine Entscheidung treffen, wie die Standorte weiterentwickelt werden sollen“, sagt Sporys. Die Kosten für eine Erweiterung des Standorts Bietigheim liegen nach ersten groben Schätzungen bei 60 Millionen Euro. Landrat Rainer Haas hat bei der Einbringung des Haushalts in der vergangenen Woche angekündigt, der Kreistag müsse im Lauf der Haushaltsberatungen eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft der Kliniken im Kreis fällen.