Doch dieser Fototermin wird ausfallen, weil das Leben an diesem Samstag selbst Regie führt. Kurz nach halb neun fährt der erste Rettungswagen im Klinikum Mitte vor. Ärzte, Schwestern und Pfleger stehen bereit. Die Tür des Rettungswagens wird geöffnet und zahlreiche Hände strecken sich einem Glaskasten entgegen, in dem ein Frühgeborenes liegt. Jetzt zieht der erste Patient in die neue Frauenklinik ein, er ist erst wenige Tage alt. Im Abstand von wenigen Minuten geht es nun weiter, junge Mütter, auf Tragen mit Gurten fixiert, kommen in der neuen Frauenklinik an.

 

Die Handgriffe an der Einfahrt der Frauenklinik folgen einer genau festgelegten Choreografie – bei den Tragen, auf denen die Mütter liegen, klappen im Moment des Ausladens automatisch die Beine der Trage nach unten aus, dass niemand in diesem heiklen Moment stürzen oder stolpern kann. Ein Mann beobachtet den Umzug, er ist eben mit dem Fahrrad gekommen, er hat an diesem Tag keine Funktion, aber er fällt die wichtigsten Entscheidungen zur Zukunft des Klinikums: Der Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) bezeichnet den Umzug als „Quantensprung für das Klinikum. Wir hatten dort medizinisch kein Problem, aber wir hatten ein räumliches Problem“, sagt er und spielt damit auch auf den Zustand des Olgäle an – die Kinderklinik zieht am Samstag um. Es wird der zweite Teil eines logistischen Großunternehmens.

In der Frauenklinik ziehen am Samstagmorgen unterdessen die ersten Frauen mit ihren Babys in ihre neuen Zimmer ein. Für einige wenige Stunden läuft der Betrieb am neuen und am alten Standort parallel, damit keine Versorgungslücken entstehen. Für Ärztinnen, Krankenschwestern und Pfleger beginnt die Arbeit nun in einem Umfeld, das für sie neu ist, aber nicht unbekannt. Seit Monaten haben Martin Kroll und weitere Mitarbeiter in Schulungen das Klinikumspersonal auf deren Arbeitsplätze im Klinikum Mitte vorbereitet. In kompakten Handbüchern finden Ärzte und Schwestern Informationen zur Wegeführung in der Frauenklinik und zu den technischen Geräten.

Das letzte Baby im alten Kreißsaal

An diesen Samstagmorgen sind viele Medikamentenschränke bereits vollständig befüllt, selbst an Details haben Martin Kroll und seine Umzugsplaner gedacht. „In den Patientenzimmern stehen schon die Wasserflaschen bereit“, sagt Ralf-Michael Schmitz, der Geschäftsführer des Klinikums, „auf den Fluren spürt man die Spannung und auch ein wenig Anspannung“.

Mütter und ihre Babys im Doppelpack

Doch dieser Fototermin wird ausfallen, weil das Leben an diesem Samstag selbst Regie führt. Kurz nach halb neun fährt der erste Rettungswagen im Klinikum Mitte vor. Ärzte, Schwestern und Pfleger stehen bereit. Die Tür des Rettungswagens wird geöffnet und zahlreiche Hände strecken sich einem Glaskasten entgegen, in dem ein Frühgeborenes liegt. Jetzt zieht der erste Patient in die neue Frauenklinik ein, er ist erst wenige Tage alt. Im Abstand von wenigen Minuten geht es nun weiter, junge Mütter, auf Tragen mit Gurten fixiert, kommen in der neuen Frauenklinik an.

Die Handgriffe an der Einfahrt der Frauenklinik folgen einer genau festgelegten Choreografie – bei den Tragen, auf denen die Mütter liegen, klappen im Moment des Ausladens automatisch die Beine der Trage nach unten aus, dass niemand in diesem heiklen Moment stürzen oder stolpern kann. Ein Mann beobachtet den Umzug, er ist eben mit dem Fahrrad gekommen, er hat an diesem Tag keine Funktion, aber er fällt die wichtigsten Entscheidungen zur Zukunft des Klinikums: Der Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) bezeichnet den Umzug als „Quantensprung für das Klinikum. Wir hatten dort medizinisch kein Problem, aber wir hatten ein räumliches Problem“, sagt er und spielt damit auch auf den Zustand des Olgäle an – die Kinderklinik zieht am Samstag um. Es wird der zweite Teil eines logistischen Großunternehmens.

In der Frauenklinik ziehen am Samstagmorgen unterdessen die ersten Frauen mit ihren Babys in ihre neuen Zimmer ein. Für einige wenige Stunden läuft der Betrieb am neuen und am alten Standort parallel, damit keine Versorgungslücken entstehen. Für Ärztinnen, Krankenschwestern und Pfleger beginnt die Arbeit nun in einem Umfeld, das für sie neu ist, aber nicht unbekannt. Seit Monaten haben Martin Kroll und weitere Mitarbeiter in Schulungen das Klinikumspersonal auf deren Arbeitsplätze im Klinikum Mitte vorbereitet. In kompakten Handbüchern finden Ärzte und Schwestern Informationen zur Wegeführung in der Frauenklinik und zu den technischen Geräten.

Das letzte Baby im alten Kreißsaal

An diesen Samstagmorgen sind viele Medikamentenschränke bereits vollständig befüllt, selbst an Details haben Martin Kroll und seine Umzugsplaner gedacht. „In den Patientenzimmern stehen schon die Wasserflaschen bereit“, sagt Ralf-Michael Schmitz, der Geschäftsführer des Klinikums, „auf den Fluren spürt man die Spannung und auch ein wenig Anspannung“.

Der Chef will seinen Mitarbeitern eine Eingewöhnungsphase im Neubau zugestehen, es werde ein paar Wochen brauchen, bis sich der Routinebetrieb eingespielt hat. Kurz nach 11 Uhr ist der größte Teil des Umzugs gelaufen. Doch einige Mitarbeiter verspäten sich: Am frühen Nachmittag kommt im Kreißsaal der alten Frauenklinik in Bad Cannstatt ein gesundes Baby auf die Welt. Der Junge ist das letzte Baby, das dort geboren wird. Gegen 15 Uhr wird er mit seiner Mutter auch in die Innenstadt verlegt. Dann erst geht in der Frauenklinik das Licht aus. Alles an diesem Tag läuft pünktlich – nur der Storch hat sich verspätet.

Noch ein Großumzug

Am Samstag steht der aufwendigste und umfangreichste Teil des Umzugs an: Die Kinderklinik Olgäle verlässt ihren bisherigen Standort im Westen und zieht ebenfalls in die Stuttgarter Innenstadt in den medizinischen Großkomplex ein. Der Umzug soll um 8 Uhr beginnen und am späten Nachmittag beendet sein. Das Klinikum rechnet mit 160 bis maximal 200 Patienten, die an diesem Tag umziehen sollen. Da viele der Kinder gehfähig sind, ist der Transport weniger problematisch, unter anderem werden zwei Busse der SSB eingesetzt. Außerdem werden medizinische Geräte an den neuen Standort gebracht.