Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Das Ziel ist ehrgeizig. Die Experten von Ernst & Young sollen ermitteln, „wie die Krankenhausversorgung im Landkreis Esslingen gestaltet sein muss, um die bisher hohe Qualität der medizinischen Leistungen sicherzustellen und wirtschaftlich zu erbringen“. So lautet die zentrale Fragestellung des Gutachtens, das der Kreistag und der Esslinger Gemeinderat gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Am 22. Januar soll nun das Geheimnis gelüftet werden, zu welchem Ergebnis die Fachleute gekommen sind und ob sie überhaupt die vom Landkreis angestrebte Fusion für realisierbar halten.

 

Dass die Nervosität bei den direkt von diesen Überlegungen Betroffenen wächst, ist verständlich. In der Ärzteschaft, aber auch in den Verwaltungen wird kräftig spekuliert, wie es weitergehen wird. Allein: mit der Veröffentlichung des Gutachtens wird die Hängepartie für diese Menschen nicht zu Ende sein. Denn die Gutachter von Ernst & Young werden zwar – aller Voraussicht nach – einen Weg zur Fusion aufzeigen. Doch der Teufel steckt auch hier einmal mehr im Detail.

Zwar ist es denkbar, dass sich der Kreistag und der Esslinger Gemeinderat bis zur Sommerpause zu einer Grundsatzentscheidung durchringen. Bis aber endgültig geklärt ist, welche Rechtsform das neue Klinikkonstrukt haben soll, wie die Beteiligungsverhältnisse aussehen werden und wer letztlich das Sagen hat, wird es lange dauern. Niemand kann im Moment sagen, ob sich bei diesem Verhandlungsmarathon nicht doch irgendwann Hürden auftun, über die die eine oder die andere Seite einfach nicht springen will oder kann. Die Fusionsdiskussion wird den Landkreis noch lange Zeit in Atem halten.