Immerhin haben die Göppinger Stadträte Farbe bekannt und sich mit ihrem Kollegen Christian Stähle solidarisch erklärt. Sie verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung die Morddrohung gegen den Linken-Stadtrat. „Bei aller Meinungsverschiedenheit über Stil und Inhalt politischer Arbeit sehen wir durch die Morddrohung das Maß an Erträglichem weit überschritten“, heißt es darin. Wie berichtet, hatten Unbekannte Stähle in einem Brief massiv gedroht. Aufgrund der Terminologie geht die Staatsanwaltschaft von einem rechtsradikalen Hintergrund aus.

 

Zwei Polizisten erleiden ein Knalltrauma

Bevor die Neonazis in Göppingen ihre Kundgebung abhielten, waren sie in Geislingen und Eislingen aufmarschiert, wo sie ebenfalls von jeweils 200 bis 250 Gegendemonstranten mit Pfiffen und Buhrufen empfangen wurden. In Geislingen erlitten zwei Polizisten ein Knalltrauma. Sie waren aus den Reihen der Gegendemonstranten mit Glasflaschen, Eiern und einem Böller beworfen worden. In Uhingen erwarteten 150 Menschen die Neonazis. Durch die Zugverspätung wurde die Kundgebung dort allerdings abgeblasen.

In Plochingen und Esslingen hingegen, wo die Neonazis auch aufmarschieren wollten, war ihnen dies von den Stadtverwaltungen untersagt worden. Trotzdem demonstrierten in der Esslinger Innenstadt verschiedene Gruppierungen friedlich gegen Rassismus und rechte Gewalt.