Bei einem Großbrand auf einer Kamelfarm in Rotfelden kommen 86 Kamele um. Fünf Tiere, die nicht im Stall untergebracht waren, überleben das Feuer. Die Ursache des Brande ist unklar. Der Schaden wird auf ein bis zwei Millionen Euro geschätzt.

Ebhausen - Verkohlte Reste und fassungsloses Entsetzen: Bei einem Großbrand auf einer Kamelfarm in Ebhausen-Rotfelden (Kreis Calw) sind am frühen Donnerstagmorgen 86 Kamele ums Leben gekommen. Nur fünf Tiere konnten nach Angaben der Polizei gerettet werden. Menschen wurden nicht verletzt.

 

Die Brandursache war zunächst unklar. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher. Der Schaden wird auf ein bis zwei Millionen Euro geschätzt.

Der Eigentümer, seine Familie und Mitarbeiter der Farm mussten am Ort von Seelsorgern betreut werden. „Sein Lebenswerk ist abgebrannt“, sagte ein Polizist.

Das Feuer war um 2.13 Uhr von Anwohnern gemeldet worden. Noch bis zum späteren Morgen gab es kleinere Flammennester, überall war Brandgeruch in der Luft. „Die Feuerwehr hat aber alles unter Kontrolle“, sagte ein Polizeisprecher. Bis alle Glutnester gelöscht sind, dürfte es nach seiner Einschätzung noch Tage dauern.

Rund 100 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden kämpften gegen die Flammen, doch für die meisten Tiere kam jede Hilfe zu spät. Der Stall, in dem sie untergebracht waren, brannte komplett aus. Fünf Tiere soll der Besitzer persönlich gerettet haben.

"Wir suchen die Nadel im Heuhaufen"

Schon am Morgen waren mehr als zehn Kripobeamte vor Ort, darunter Kriminaltechniker und Brandsachverständige vom Landeskriminalamt. Es deute nichts auf Brandstiftung hin; sie werde aber auch nicht ausgeschlossen, sagte ein Ermittler. „Wir suchen die Nadel im Heuhaufen.“

„In der vergangenen Nacht ist der Kamelhof abgebrannt. Der größte Teil der Tiere ist dabei umgekommen. Wir bitten Sie, im Augenblick von Anrufen abzusehen. Danke!“, heißt es auf der Homepage der Kamelfarm. Der 73-jährige Besitzer stand unter Schock. Er hatte dem ungewöhnlichen Projekt im Schwarzwald sein halbes Leben gewidmet. Den Hof hatte er eigentlich aus Altersgründen abgeben wollen. Er hatte aber nach früheren Angaben noch keinen Käufer gefunden.

Mit seinen rund 90 Tieren war der Kamelhof Ebhausen-Rotfelden eine Seltenheit. Die „Fata Morgana“ im Schwarzwald war von manchen anfangs kritisch gesehen worden.

Auf dem Kamelhof konnten Besucher die Paarhufer streicheln, reiten oder an tiergestützten Therapien teilnehmen. Verhaltensforscher und Ernährungswissenschaftler interessierten sich für das Projekt. Kamelmilch wird teilweise als Heilmittel verwendet, etwa bei Nahrungsmittel-Allergien.