In Nürtingen hat es bereits geklappt, bald möchte der Landkreis auch die zwei Kreissporthallen in Kirchheim und Esslingen freigeben. Ob es bei letzterer tatsächlich Ende des Jahres klappt, hängt von einer Bedingung ab.

Esslingen - Schon jetzt ist klar, dass ein neuer Hallenboden her muss, und auch die sanitären Anlagen brauchen eine Renovierung. Was nach dem Auszug der letzten Flüchtlinge aus der Nürtinger Sporthalle auf dem Säer noch gemacht werden muss, soll laut Wolf-Dieter Roser, einem Sprecher des Landratsamtes Esslingen, eine Bestandsaufnahme zeigen. Schließlich möchte man diese möglichst bald wieder für den Schulsport nutzen können. Bis zum Jahresende sollen auch die kreiseigenen Sporthallen in Esslingen und Kirchheim wieder freigegeben werden.

 

Nachdem die Bewohner der Nürtinger Sporthalle in andere Gemeinschaftsunterkünfte in Nürtingen und Umgebung gebracht worden sind, läuft derzeit die Bestandsaufnahme in der leeren Kreissporthalle. „Zunächst aber werden die Möbel und die Trennwände ausgebaut“, sagt Wolf-Dieter Roser. Einen konkreten Termin, wann die Halle den Schülern wieder zur Verfügung steht, könne er noch nicht nennen. Doch für den Landkreis gelte: „So rasch wie möglich.“ Im bald beginnenden Schuljahr werden Schüler also wieder auf nahe gelegene Sporthallen verteilt.

Vorhaben von der Entwicklung der Flüchtlingszahlen abhängig

Während in der Nürtinger Halle zuletzt 200 Menschen lebten, sind es in der Esslinger Kreissporthalle derzeit noch 115 und in der Kirchheimer 179, teilt Roser mit. Bis zum Jahresende sollen beide Hallen frei werden. Für die Esslinger Sporthalle ist die Aussage laut Roser an eine Bedingung geknüpft: Denn erst, wenn die zwei neuen Unterkünfte, die derzeit in Esslingen noch im Bau sind, bezugsfertig seien, würde die Halle frei. Die Unterkünfte werden auf dem Vereinsgelände des Christlichen Vereins Junger Menschen an der Römerstraße und der Dornierstraße in Sirnau errichtet und sollen jeweils 300 Menschen Platz bieten.

Zwar macht der Landkreis sein Vorhaben von der Entwicklung der Flüchtlingszahlen abhängig, doch obwohl die Zahlen den Prognosen zufolge deutschlandweit sinken, sei es laut Roser schwer, eine Einschätzung zu geben. „Wann man sich da sicher sein kann, wird erst die längerfristige Entwicklung zeigen. Derzeit arbeitet der Landkreis noch die letzten Defizite aus den vorangegangenen Minderaufnahmen ab“, sagt er. Denn der Landkreis hatte nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen können, wie ihm zugeteilt worden sind. „Das Defizit, das wir derzeit noch abbauen, beträgt 392 Personen. Wie viele uns im September zugewiesen werden, wissen wir noch nicht und ist von uns auch nicht beeinflussbar,“ sagt Roser. Bis dato hat der Landkreis rund 6000 Geflüchtete vorläufig untergebracht.

Doch dem Landkreis Esslingen, der einen Ausländeranteil von rund 15,2 Prozent hat, geht es nicht nur um die Unterbringung. Um Neuzuwanderer und Asylbewerber, aber auch andere Einwanderer und deren Nachkommen besser zu integrieren, wird ein Gesamtintegrationsplan erarbeitet. Dessen Handlungsfelder erstrecken sich über die Bereiche Sprache, Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Pflege.