Voralb - Was lange währt, ist endlich gut. Das elektrisch betriebene Bürgerauto des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll ist am Montag zu seiner Jungfernfahrt gestartet. Sie führte vom Alexanderstift in Zell ins nahe Einkaufszentrum. Chauffeur der ersten Stunde war Walter Dahlmann, einer von zwölf ehrenamtlichen Fahrern. Er ist von dem Projekt und von dem Auto begeistert. „Das ist eine tolle Sache“, sagt er. Der E-Golf habe „Power“, und man höre ihn nicht, so leise sei er.

 

Die Nachfrage darf noch größer werden

Noch klingelt das Handy an Bord des E-Bürgerautos selten. Bei einer einzigen Fahrt ist es am Montag geblieben. Für den Rest der Woche hat Walter Dahlmann noch zwei Reservierungen vermerkt. Er hofft aber, dass das Projekt angenommen wird. Vor allem älteren Menschen ermögliche es eine größere Unabhängigkeit. Doch auch Jüngere dürften dieses Angebot nutzen. Tina Holz setzt darauf, dass die Nachfrage größer wird, wenn der Golf ein paarmal unterwegs war. Sie ist beim Gemeindeverwaltungsverband für die Organisation und Koordination des Projektes zuständig. Das sei nun nach einem langen Vorlauf schneller angelaufen als gedacht, sagt sie. „Der Start war recht kurzfristig, es war nicht ganz klar, wann das Auto kommt.“

Sechs Gemeinden standen Pate

Das E-Bürgerauto hat auch schon einen Namen: Lorenz. Pate standen die sechs Verbandsgemeinden Aichelberg, Bad Boll, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen und Zell. Jede hat einen Buchstaben beigesteuert. In der Zeit von 8 bis 18 Uhr soll das Bürgerauto an den Wochentagen künftig im Verbandsgebiet unterwegs sein. Fahrten darüber hinaus sind tabu. Geordert werden kann es an den Wochentagen telefonisch zwischen 10 und 16 Uhr. Es ist auch möglich, eine Woche im Voraus zu buchen. „Die Fahrgäste werden von zu Hause abgeholt“, sagt Tina Holz. Sie hofft, dass sich noch mehr ehrenamtliche Fahrer finden. Die Voraussetzung dafür sei lediglich der Besitz eines Führerscheins.

Die Beförderung ist für die Fahrgäste unentgeltlich, aber Spenden sind willkommen. Die laufenden Kosten, rund 2000 Euro im Jahr, trägt der Verwaltungsverband. Finanziert hat das Auto, das rund 32 000 Euro gekostet hat, der Krankenpflegeverein Raum Bad Boll. Den Strom steuert das Autohaus Ratzel in Zell bei, wo das Auto auch stationiert ist. Die Reichweite sei mit 200 Kilometern angegeben, sagt der Fahrer Dahlmann. Vermutlich sei es aber etwas weniger, vor allem im Winter, wenn das Fahrzeug auch über den Akku beheizt werden müsse.

Auf zwei Jahre ist das Projekt zunächst angelegt. „Dann wollen wir Bilanz ziehen“, sagt der Verbandsvorsitzende, der Hattenhofener Bürgermeister Jochen Reutter. Sollte Lorenz sehr gut angenommen werden, dann wolle man schauen, wie man das Projekt ausbauen könne.

Auch im Filstal entstehen Vernetzungspunkte

Modellregion:
Die Region Stuttgart zielt darauf ab, sich bundesweit als Musterregion für nachhaltige Mobilität zu etablieren. Gemeinsam mit der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft sollen dafür bis 2021 insgesamt acht Millionen Euro regionweit investiert werden.

Verankerung:
Mobilitätspunkte an Bahnhöfen informieren künftig über alle Verkehrsangebote. In der Region sind das: Stuttgart, Böblingen, Sindelfingen, Leonberg, Leinfelden-Echterdingen, Backnang, Kernen, Waiblingen, Fellbach, Esslingen, Göppingen, Eislingen und Gingen.

Geislingen:
Das Landes-Modellprojekt innovativer Nahverkehr soll mit Rufbussen, sozialen Fahrdiensten und Carsharing den Raum Geislingen erschließen. Fördersumme: 850 000 Euro plus 277 000 Euro vom Kreis. Die Hochschule Geislingen begleitet das Projekt.

Das E-Bürgerauto des Gemeinderverwaltungsverbands Raum Bad Boll ist nach langem Vorlauf gestartet. von Sabine Riker

Voralb - Was lange währt, ist endlich gut. Das elektrisch betriebene Bürgerauto des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll ist am Montag zu seiner Jungfernfahrt gestartet. Sie führte vom Alexanderstift in Zell ins nahe Einkaufszentrum. Chauffeur der ersten Stunde war Walter Dahlmann, einer von zwölf ehrenamtlichen Fahrern. Er ist von dem Projekt und von dem Auto begeistert. „Das ist eine tolle Sache“, sagt er. Der E-Golf habe „Power“, und man höre ihn nicht, so leise sei er.

Die Nachfrage darf noch größer werden

Noch klingelt das Handy an Bord des E-Bürgerautos selten. Bei einer einzigen Fahrt ist es am Montag geblieben. Für den Rest der Woche hat Walter Dahlmann noch zwei Reservierungen vermerkt. Er hofft aber, dass das Projekt angenommen wird. Vor allem älteren Menschen ermögliche es eine größere Unabhängigkeit. Doch auch Jüngere dürften dieses Angebot nutzen. Tina Holz setzt darauf, dass die Nachfrage größer wird, wenn der Golf ein paarmal unterwegs war. Sie ist beim Gemeindeverwaltungsverband für die Organisation und Koordination des Projektes zuständig. Das sei nun nach einem langen Vorlauf schneller angelaufen als gedacht, sagt sie. „Der Start war recht kurzfristig, es war nicht ganz klar, wann das Auto kommt.“

Sechs Gemeinden standen Pate

Das E-Bürgerauto hat auch schon einen Namen: Lorenz. Pate standen die sechs Verbandsgemeinden Aichelberg, Bad Boll, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen und Zell. Jede hat einen Buchstaben beigesteuert. In der Zeit von 8 bis 18 Uhr soll das Bürgerauto an den Wochentagen künftig im Verbandsgebiet unterwegs sein. Fahrten darüber hinaus sind tabu. Geordert werden kann es an den Wochentagen telefonisch zwischen 10 und 16 Uhr. Es ist auch möglich, eine Woche im Voraus zu buchen. „Die Fahrgäste werden von zu Hause abgeholt“, sagt Tina Holz. Sie hofft, dass sich noch mehr ehrenamtliche Fahrer finden. Die Voraussetzung dafür sei lediglich der Besitz eines Führerscheins.

Die Beförderung ist für die Fahrgäste unentgeltlich, aber Spenden sind willkommen. Die laufenden Kosten, rund 2000 Euro im Jahr, trägt der Verwaltungsverband. Finanziert hat das Auto, das rund 32 000 Euro gekostet hat, der Krankenpflegeverein Raum Bad Boll. Den Strom steuert das Autohaus Ratzel in Zell bei, wo das Auto auch stationiert ist. Die Reichweite sei mit 200 Kilometern angegeben, sagt der Fahrer Dahlmann. Vermutlich sei es aber etwas weniger, vor allem im Winter, wenn das Fahrzeug auch über den Akku beheizt werden müsse.

Auf zwei Jahre ist das Projekt zunächst angelegt. „Dann wollen wir Bilanz ziehen“, sagt der Verbandsvorsitzende, der Hattenhofener Bürgermeister Jochen Reutter. Sollte Lorenz sehr gut angenommen werden, dann wolle man schauen, wie man das Projekt ausbauen könne.

Dorfmobil-Traum in Eschenbach ist vorerst geplatzt

Die Enttäuschung ist groß. Vorerst wird es kein E-Dorfmobil in Eschenbach geben. Der Verband Region Stuttgart unterstützt dieses Projekt, das Modellcharakter für kleinere Kommunen hätte haben können, nun doch nicht. „Wir sind hinten runtergefallen, die Region schüttet viel Geld aus, in der Regel geht es an große Gemeinden“, sagt der Bürgermeister Thomas Schubert. Mit 2200 Einwohnern wäre Eschenbach der kleinste Ort im Kreis Göppingen mit eigenem Dorfmobil gewesen. Noch im Sommer hatte die Region signalisiert, der Kommune eventuell eine Starthilfe in Höhe von 50 bis 70 Prozent der Anschaffungskosten eines elektrisch betriebenen Autos zu geben. Daraufhin hatte die Verwaltung einen Antrag eingereicht.

So bitter die Absage auch sei, aufgeben will Thomas Schubert nicht. „Ich möchte schauen, was es vielleicht beim Bund zu holen gibt“, kündigt er an. Das Dorfmobil hätte nicht nur für bürgerschaftliche Fahrdienste genutzt werden sollen, sondern auch für Carsharing. rik