Die Oscar-Walcker-Schule bündelt das Angebot für die Absolventen von Förderschulen. Sie kann auf gute Vermittlungszahlen verweisen. 85 Prozent de Absolventen kommen auf dem Arbeitsmarkt unter.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Kreis Ludwigsburg - Wie alle Jugendlichen träumen auch sie von einem selbstständigen Leben. Sie wollen irgendwann den Führerschein machen. In ihrer Freizeit spielen sie Fußball, puzzeln, chillen oder gehen in die Disco. Sich diese Träume zu erfüllen, ist für die Absolventen der Schule für Geistigbehinderte oder Förderschüler schwer. Der Arbeitsmarkt bietet ihnen nur in den seltensten Fällen eine echte Chance.

 

Da ist die Geschichte von Daniel (20) eine wirkliche Erfolgsgeschichte. „Es macht mich glücklich, dass ich dort arbeiten darf“, sagt er. Bei der Firma Grotech in Oberstenfeld wird der junge Mann Röntgengeräte zusammenbauen. Im August fängt er an. Er strahlt über das ganze Gesicht. „Und letzte Woche habe ich den Gabelstaplerführerschein gemacht“, ruft er noch in die Runde in der Oscar-Walcker-Schule. Dort findet am Freitagmorgen eine Art Staffelholzübergabe statt. Die Schule auf dem Römerhügel wird die zentrale Anlaufstelle für Schüler wie Daniel, die durch spezielle Unterstützung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen sollen.

Für die Schüler werden die Wege kürzer

Die Maßnahme namens „Berufsvorbereitende Einrichtung/Kooperative Bildung und Vorbereitung auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt“ teilt sich in zwei Abschnitte. Die ersten drei Jahre der Berufsvorbereitung leisten Schulen wie die Paul-Aldinger-Schule in Steinheim. Dort wird neben Lerninhalten auch Sozialkompetenz und die Fähigkeit, mobil zu sein, vermittelt. All das sind Schritte in ein selbstständiges Leben. Brauchen die Schüler danach noch weitere Unterstützung, wechseln sie in die Kooperative Bildung, die noch einmal anderthalb Jahre betragen kann. Sie war bisher an der Johannes-Landenberger-Schule im Rems-Murr-Kreis angesiedelt – und wird nun von der Oscar-Walcker-Schule übernommen. Für die Schüler werden die Wege damit kürzer. Beteiligt an dem nun ins sechste Jahr gehende Angebot sind auch die Jobagentur und die Integrationsstelle des Landkreises.