Wenn man ihn fragt, was er an Tischtennis so mag, sagt er: „Ich mag die Ballonbälle, da kann ich schnell zurückspielen, richtig schmettern.“ Dabei neigt er den Kopf zur Seite und sieht einen mit verschmitztem Lächeln an. Ballonbälle entstehen, wenn der Gegner durch schnelles Konterblockspiel in die Defensive gezwungen wird und den Ball dann hoch und mit viel Spin zurückspielen muss. Freund ist ein klassischer Konterblockspieler. Er steht nahe an der Platte und spielt die Bälle sofort zurück. Macht er den Punkt, stößt er einen Freudenschrei aus: „Hua!“

 

Ein Video auf seiner Facebook-Seite zeigt ihn bei den Bayreuth Open, wo er gegen den amtierenden Weltmeister Pascal Pereira-Leal spielte. Er verlor nur knapp. Die Sympathie des Publikums hatte er sofort gewonnen. Er tritt immer als Underdog in seiner Klasse an.

Sein Bruder ist sein Manager, Pfleger, Seelsorger

„Das Problem ist, dass Hartmut nicht taktisch spielen kann“, sagt sein Bruder Norbert. Hartmut Freund kann die Punkte nicht zählen, er weiß also nie, ob er gerade vorne oder hinten liegt. Er spielt in der Folge jeden Ball so, als wäre es der Matchball. Seine Gegner hingegen liegen nur knapp unter dem IQ-Grenzwert für eine geistige Behinderung und führen ein halbwegs selbstständiges Leben. Hartmut Freund braucht eine Betreuung rund um die Uhr. Er hat Pflegestufe zwei und bekommt eine Erwerbsminderungsrente.

Weil seine Eltern im hohen Alter sind, hat sein Bruder Norbert Freund die Betreuung übernommen. Dafür hat er Ende 2014 seinen Beruf als Zeitungsredakteur aufgegeben, „ein finanzielles Vabanquespiel“, wie der 49-Jährige heute sagt. „Ich habe mir das lange überlegt, aber am Ende habe ich keine Alternative gesehen.“ Aber er ist viel mehr für seinen Bruder: Manager, Co-Trainer, Pfleger, Seelsorger. Er wirbt Spendengelder und Sponsoren ein, macht Öffentlichkeitsarbeit, streitet sich mit Sportverbänden und organisiert die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Die müssen Freunds alle aus der eigenen Tasche zahlen, weil es von Seiten des Deutschen Behindertensportbunds (DBS) keine Nominierung für Hartmut gibt (siehe Interview). Norbert Freund kämpft deswegen für eine eigene Startklasse für schwer geistig behinderte Spieler. „Da gibt es weltweit keinen, der ihm das Wasser reichen kann“, sagt er. Auch seine Trainerin Kahn ist überzeugt: Mit einer Startklasse für Menschen mit einem IQ unter 50 wäre er „längst Olympia-Sieger“.

Im Keller steht noch die alte Tischtennis-Platte

Hartmut Freund bekommt von diesen sportpolitischen Querelen nichts mit. Sein Ziel ist es, in Ecuador ein gutes Spiel abzuliefern. Um auf die Global Games vorbereitet zu sein, trainiert er in fünf Nicht-Behinderten-Vereinen: Tamm, Gerlingen, Korntal, Bietigheim und Fellbach, außerdem in den Behindertensportvereinen in Walldorf und Reutlingen. Das ist günstiger als ein ständiger Privattrainer. Wenn das alles nicht genug ist, spielt er noch im Keller des Elternhauses. Dort steht sie noch: die alte Tischtennisplatte, an der alles begann.

Wenn man ihn fragt, was er an Tischtennis so mag, sagt er: „Ich mag die Ballonbälle, da kann ich schnell zurückspielen, richtig schmettern.“ Dabei neigt er den Kopf zur Seite und sieht einen mit verschmitztem Lächeln an. Ballonbälle entstehen, wenn der Gegner durch schnelles Konterblockspiel in die Defensive gezwungen wird und den Ball dann hoch und mit viel Spin zurückspielen muss. Freund ist ein klassischer Konterblockspieler. Er steht nahe an der Platte und spielt die Bälle sofort zurück. Macht er den Punkt, stößt er einen Freudenschrei aus: „Hua!“

Ein Video auf seiner Facebook-Seite zeigt ihn bei den Bayreuth Open, wo er gegen den amtierenden Weltmeister Pascal Pereira-Leal spielte. Er verlor nur knapp. Die Sympathie des Publikums hatte er sofort gewonnen. Er tritt immer als Underdog in seiner Klasse an.

Sein Bruder ist sein Manager, Pfleger, Seelsorger

„Das Problem ist, dass Hartmut nicht taktisch spielen kann“, sagt sein Bruder Norbert. Hartmut Freund kann die Punkte nicht zählen, er weiß also nie, ob er gerade vorne oder hinten liegt. Er spielt in der Folge jeden Ball so, als wäre es der Matchball. Seine Gegner hingegen liegen nur knapp unter dem IQ-Grenzwert für eine geistige Behinderung und führen ein halbwegs selbstständiges Leben. Hartmut Freund braucht eine Betreuung rund um die Uhr. Er hat Pflegestufe zwei und bekommt eine Erwerbsminderungsrente.

Weil seine Eltern im hohen Alter sind, hat sein Bruder Norbert Freund die Betreuung übernommen. Dafür hat er Ende 2014 seinen Beruf als Zeitungsredakteur aufgegeben, „ein finanzielles Vabanquespiel“, wie der 49-Jährige heute sagt. „Ich habe mir das lange überlegt, aber am Ende habe ich keine Alternative gesehen.“ Aber er ist viel mehr für seinen Bruder: Manager, Co-Trainer, Pfleger, Seelsorger. Er wirbt Spendengelder und Sponsoren ein, macht Öffentlichkeitsarbeit, streitet sich mit Sportverbänden und organisiert die Teilnahme an internationalen Wettbewerben. Die müssen Freunds alle aus der eigenen Tasche zahlen, weil es von Seiten des Deutschen Behindertensportbunds (DBS) keine Nominierung für Hartmut gibt (siehe Interview). Norbert Freund kämpft deswegen für eine eigene Startklasse für schwer geistig behinderte Spieler. „Da gibt es weltweit keinen, der ihm das Wasser reichen kann“, sagt er. Auch seine Trainerin Kahn ist überzeugt: Mit einer Startklasse für Menschen mit einem IQ unter 50 wäre er „längst Olympia-Sieger“.

Im Keller steht noch die alte Tischtennis-Platte

Hartmut Freund bekommt von diesen sportpolitischen Querelen nichts mit. Sein Ziel ist es, in Ecuador ein gutes Spiel abzuliefern. Um auf die Global Games vorbereitet zu sein, trainiert er in fünf Nicht-Behinderten-Vereinen: Tamm, Gerlingen, Korntal, Bietigheim und Fellbach, außerdem in den Behindertensportvereinen in Walldorf und Reutlingen. Das ist günstiger als ein ständiger Privattrainer. Wenn das alles nicht genug ist, spielt er noch im Keller des Elternhauses. Dort steht sie noch: die alte Tischtennisplatte, an der alles begann.