Es gibt mehr Leistung und bald auch mehr Geld für das Schülerticket – einigen Kreisräten reicht das aber nicht.

Ludwigsburg - Der Landkreis wird seinen Zuschuss zum Schülerticket von September an um 70 Cent auf dann 11,50 Euro pro Ticket erhöhen. Damit soll zum einen die Kostensteigerung abgefangen werden, die durch die erweiterte Gültigkeit der Fahrkarte entsteht, zum anderen will man die Eltern zusätzlich entlasten. Der Schritt, der den Kreis 165 000 Euro mehr im Jahr kostet, wird zwar von allen Fraktionen begrüßt. Doch manchen geht der Vorstoß nicht weit genug: Sie fordern eine weitergehende Entlastung der Eltern bei der Beförderung ihrer Kinder zur Schule.

 

Noch vor einigen Jahren hätten der Landkreis und die Eltern jeweils den gleichen Beitrag für das sogenannte Scool-Ticket gezahlt, merkte Erika Pudleiner (SPD) in der jüngsten Kreistagssitzung an. Inzwischen zahlten die Eltern mit fast 40 Euro im Monat fast das Vierfache des Kreisanteils. Das sei im Hinblick auf die Chancengleichheit problematisch: „Es darf nicht ausschlaggebend für die Wahl der Schule sein, ob die Eltern sich das Ticket leisten können oder nicht“, erklärte Pudleiner die Sicht von SPD und Grünen. Daher sei die Erhöhung des Zuschusses zwar zu begrüßen, doch müsse dieser künftig dynamisch angepasst werden.

Rund um die Uhr im gesamten Netz gültig

Ähnlich argumentierte Peter Schimke (Linke): „Wenn wir eine wirkliche Familienförderung wollen, ist das zu wenig“, betonte er. Während Eberhard Weigele von den Freien Wählern auf die massive Veränderung der Schülerströme hinwies, denen man mit dem höheren Zuschuss Rechnung trage, mahnte Albrecht Fischer (CDU), die nächste Erhöhung solle nicht erst wieder in zehn Jahren stattfinden. Derweil befand der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Godel, der Kreis komme seiner Aufgabe gut nach. „Wer Weiteres wünscht, soll darstellen, wie das zu finanzieren ist“, sagte er. Immerhin sei ja auch die Leistung des Tickets erheblich erweitert worden.

In der Tat kann das Scool-Ticket seit Anfang des laufenden Schuljahres rund um die Uhr im gesamten VVS-Netz genutzt werden. Zuvor war dies nur am Wochenende und an Feiertagen möglich, unter der Woche galt die Fahrkarte erst von mittags an für das gesamte Netz. Und auch dieses Angebot habe sich erst im Laufe der Zeit so entwickelt, merkte der Landrat Rainer Haas an: In den Anfangszeiten sei das Schülerticket lediglich auf den Fahrten zur und von der Schule gültig gewesen.