Aus der Familie, die demnächst ein zweites Kind erwartet, und Ott sind Freunde geworden. Ein Fotoauftrag für die „Tapferen Knirpse“ scheint nicht erledigt, wenn die Bilder im Kasten und die CD und die Abzüge – übrigens auf Kosten der Fotografen – ausgeliefert sind. Ott interessiert sich für die Menschen, die er trifft und die er dann fotografiert. Das ist übrigens auch Voraussetzung für eine Fotosession: die Chemie muss stimmen. Beide, Eltern und Fotografen, müssen, sich wohlfühlen. Sonst würden Ott und die andern nicht so viel Freizeit ehrenamtlich neben seinem Vollzeitjob opfern. Durch Krankheit in der eigenen Familie wisse er, wie das Leben durch eine solche Erfahrung umgekrempelt werde, sagt Ott auf die Frage nach der Motivation für sein Engagement. „Wir nehmen vieles für viel zu selbstverständlich.“ Das Fotografieren ist seine Hilfe, für Menschen, die oft nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht und nicht selten auch nicht genügend Geld haben, um sich diese Fotos leisten zu können. Die Zuzahlung für Medikamente oder die Hotelkosten bei längeren Krankenhausaufenthalten in entfernten Kliniken schlagen zu Buche. Manchen fehlt einfach die Traute, in ein normales Fotogeschäft zu gehen. Und manchmal ist das auf Grund der Krankheit auch gar nicht möglich. Da ist das Angebot von den „Tapferen Knirpsen“ ein echter Lichtblick.

 

Mandy Pohl weiß diese Haltung zu schätzen. „Es gibt nicht so viele Menschen, die zuhören wollen“, sagt die junge Mutter. Längst ist sie zur Expertin für die seltene Herzkrankheit ihres Sohnes geworden ist, die zwangsläufig zu einem ihrer Lebensthemen geworden ist. Sie freut sich schon auf den nächsten Fototermin mit Dietmar Ott – dann als vierköpfige Familie und natürlich auf eigene Kosten.