Ursprünglich war die leer stehende Fabrikhalle nur als Provisorium gedacht. Nun sind die Zuweisungszahlen vom Landkreis so hoch, dass es wohl eine dauerhafte Gemeinschaftsunterbringung bleiben wird, sagt Aspergs Bürgermeister Ulrich Storer. Er weiß um die Unannehmlichkeiten der Hallenunterbringung, aber verglichen mit einer Zeltstadt sei das noch eine „Luxusunterbringung“.

 

Ähnliches ist auch in Tamm geplant. Von Ende August an sollen 120 männliche Flüchtlinge im ehemaligen Bürogebäude des Edeka-Zentrallagers im Gewerbegebiet untergebracht werden. Allerdings nur für sechs Monate, dann soll das Gebäude abgerissen werden. Die Gemeinde will das Gewerbegebiet neu entwickeln, es gebe „sehr positive Gespräche“ mit einem Investor, sagt der Bürgermeister Martin Bernhard. „Es ist unsere Pflicht, dann an anderer Stelle Unterkünfte zu suchen.“ Auf der Bürgerinfo-Veranstaltung am Donnerstagabend in der Tammer Kelter erklärte der Ordnungsdezernent des Landkreises, Jürgen Vogt, seine Not: „Wir können es uns nicht mehr leisten, wählerisch zu sein.“ Während viele Bürger ihre Ängste oder Bedenken äußerten, hatte einer auch Mitleid mit dem Dezernenten: „Herr Vogt, Sie haben wirklich einen Scheiß-Job.“