Der Verwaltungsrat gibt überraschend die Trennung von Bernd Fickler bekannt. Gründe für den vorzeitigen Abgang des erfolgreichen Vorstandsvorsitzenden werden nicht genannt.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Waiblingen - „Die Kreissparkasse Waiblingen und Herr Fickler haben sich nach über fünf Jahren erfolgreicher Tätigkeit entschieden, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig zu beenden.“ Diese lapidare Mitteilung der Kreissparkasse Waiblingen (SWN) hat am Freitagnachmittag der Vorsitzende des Verwaltungsrats, der Landrat Richard Sigel, bekannt gegeben. Gründe für die Entscheidung wurden nicht genannt. Auch auf Nachfrage wollte sich Sigel nicht weiter äußern. Man habe Stillschweigen vereinbart. Lothar Kümmerle, der Stellvertreter Bernd Ficklers, hat dessen Amt am Freitag interimsweise übernommen.

 

Ein „Eigengewächs“ der Kreissparkasse

Die Kürze der Pressemitteilung indes spricht für sich. Zudem sickerten Gerüchte durch, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Managertätigkeit des 50-Jährigen gegeben haben soll. Mitglieder des Verwaltungsratsgremiums wollten sich ebenso wenig zu den Gerüchten äußern wie der Landrat.

Bernd Fickler hatte die Leitung der SWN am 1. Januar 2012 übernommen. Sein Vorgänger Albert Häberle war in den Ruhestand verabschiedet worden. Fickler war ein „Eigengewächs“ der Kreissparkasse. In Kernen-Stetten geboren und aufgewachsen, hatte er in Waiblingen seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Kreissparkasse absolviert und dort bis Mitte der 90er-Jahre mehrere Stationen durchlaufen. Bevor er das Amt des Vorstandsvorsitzenden in Waiblingen übernahm, war er bei Sparkasseninstituten unter anderem in Ostdeutschland tätig, zuletzt im hessischen Groß-Gerau. Dort war er von 2004 bis 2012 Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse.

Fünf Jahre voller Erfolgsbilanzen

Während seiner fünfjährigen Tätigkeit hat Fickler eine Erfolgsbilanz nach der anderen vorgelegt. „Die Kreissparkasse bilanziert für das vergangene Jahr eine Entwicklung weit über Plan“, hieß es in dieser Zeitung etwa zur Bilanz für das Jahr 2013. Der unprätentiös auftretende Vorstandsvorsitzende ließ sich auch in Zeiten der Niedrigzinspolitik der EZB nicht aus dem Konzept bringen. Selbst für das Krisenjahr 2015 konnte er gute Zahlen vorlegen.