Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann attackiert Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Dieser habe ihn in der Abgas-Affäre kaum unterstützt.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat in der Debatte um Abgas-Betrug bei Dieselautos Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mangelnde Unterstützung vorgeworfen. „Minister Dobrindt hat uns hängenlassen in der ganzen Geschichte“, sagte Kretschmann im ARD-„Morgenmagazin“ am Mittwoch: „Er hat uns nicht unterstützt und nicht geholfen und jetzt ist sozusagen 5 Minuten vor 12. Und ich hoffe, dass jetzt bei diesem Diesel-Gipfel Nägel mit Köpfen gemacht werden.“

 

Keine Rücktritts-Forderung

Den Rücktritt Dobrindts forderte Kretschmann auf Nachfrage nicht. Er sagte aber: „Es sind eh bald Bundestagswahlen, da wird sowieso neu entschieden. Und ich nehme nicht an, dass Minister Dobrindt weiter Verkehrsminister bleibt.“

Bei einem so genannten Diesel-Gipfel am 2. August will die Bundesregierung mit mehreren Ländern und Autobauern Wege finden, um einen geringeren Schadstoffausstoß zu erreichen. Thema wird den Angaben zufolge unter anderem sein, ob und wie ältere Diesel nachgerüstet werden können, um Fahrverbote in Großstädten zu vermeiden. Ob alleine Softwareupdates dafür reichen, ist unter Politikern und Experten strittig.