Mikroben
Als Mikroorganismen oder Mikroben werden alle Lebewesen bezeichnet, die das bloße Auge nicht erkennt. Bakterien, Pilze, einzellige Tiere und Algen gehören dazu, aber auch Viren, die nicht als Lebewesen gelten. Grundlage für das Forschungsfeld der Mikrobiologie war die Erfindung des Mikroskops durch Robert Hooke und Antoni van Leeuwenhoek im 17. Jahrhundert.

Mikrobiom
Die Gesamtheit aller in und auf einem Menschen lebenden Mikroorganismen wird als Mikrobiom bezeichnet. Allein an Bakterien beherbergt ein durchschnittlich schwerer Mann im Schnitt über 30 Billionen, also etwa so viele, wie er körpereigene Zellen hat. Die Behauptung, es lebten zehnmal mehr Bakterien als eigene Zellen im Körper, beruht auf einem Berechnungsfehler und gilt daher als überholt.

Gefahr
Bedrohlich für den Menschen sind nur rund 1400 Arten von Mikroorganismen, also weitaus weniger als ein Prozent aller Arten von Bakterien, Viren, Pilzen und Einzellern auf der Erde. Mit groß angelegten DNA-Sequenzierungen will das „Earth Microbiome Project“ in den nächsten Jahren Tausende von Mikroben-Arten bestimmen.

Selbst wenn keine exakte Zuordnung der Person möglich ist, ließe sich mithilfe der Bakterienproben also möglicherweise das Täterprofil schärfen und so die Ermittlungen in eine richtige Richtung lenken. „Allerdings steht die Wissenschaft damit erst ganz am Anfang“, erklärt Bork. Auch sonst gibt es noch einige Herausforderungen für die forensische Mikrobiologie: Bislang gibt es keine Datenbanken zum Abgleich mit anderen Mikrobiomen, wie es sie für Fingerabdrücke oder DNA-Proben gibt. Zudem kann die Zusammensetzung des Mikrobioms, obwohl recht stabil, doch über die Jahre variieren und sogar bewusst manipuliert werden, etwa durch Antibiotika. Und wenn der Täter Handschuhe trägt, hinterlässt er nicht nur keine Fingerabdrücke, sondern auch keine bakteriellen Spuren – diese Technik wäre dann wertlos.

Mikroben in der Luft

Viel praktischer wäre es also, einfach die Mikroben in der Luft zu untersuchen. Denn selbst Handschuh tragende Täter müssen atmen – und pusten mit jedem Atemzug unzählige Bakterien in den Raum. Der Mikrobiologe Brendan Bohannan von der University of Oregon setzte Probanden in einer Studie für zwei bis vier Stunden in einen zuvor komplett sterilisierten Raum. Luftfilter fingen die ausgeatmeten Bakterien ein, und die anschließende Sequenzierung und Analyse der bakteriellen DNA identifizierte fast alle Versuchsteilnehmer zweifelsfrei. Der Versuchsaufbau im Reinraum ist allerdings höchst artifiziell – ob er sich jemals auf echte Kriminalfälle übertragen lässt, ist ungewiss. Der Heidelberger Peer Bork jedenfalls siedelt diese Technik eher in der Kategorie Utopie an.

Deutlich realistischer ist dagegen der Einsatz bakterieller Verbrechensaufklärung, um den Todeszeitpunkt festzustellen. Die Körperkerntemperatur und Anzeichen wie die Totenstarre sind nur für wenige Stunden bis Tage nach dem Exitus aussagekräftig. Darüber hinaus machen Kriminaltechniker den Zeitpunkt häufig an den verschiedenen Arten von Insektenlarven auf und in einer Leiche fest. So lässt er sich idealerweise auf ein oder zwei Tage genau eingrenzen. Doch die Methode ist nicht immer zuverlässig – beispielsweise ist sie stark von Wetter und Temperaturen abhängig, bei tief vergrabenen Toten funktioniert sie überhaupt nicht.

Bakterien-Reihenfolge in Leichen

Bakterien und Pilze könnten diese Methode nun ergänzen oder verfeinern. Denn auch die Kleinstlebewesen halten sich an genaue Reihenfolgen, welche Art sich wann über einen verwesenden Körper hermacht. Wissenschaftler von der University of Colorado und der University of Chicago testeten ihren Ansatz zunächst an verwesenden Mäusen, später auch an vier vergrabenen menschlichen Leichen. Ihre Ergebnisse waren mindestens so präzise wie die der etablierten Insektenmethode. Nun muss die bakterielle Todesuhr richtig geeicht werden. Deshalb untersuchen die Forscher nun mit ihrer Methode insgesamt 36 Leichen über jeweils mehrere Wochen hinweg, wie sich die bakterielle Besiedelung an drei verschiedenen Orten und zu den verschiedenen Jahreszeiten verändert.

Die Welt der Mikroorganismen

Mikroben
Als Mikroorganismen oder Mikroben werden alle Lebewesen bezeichnet, die das bloße Auge nicht erkennt. Bakterien, Pilze, einzellige Tiere und Algen gehören dazu, aber auch Viren, die nicht als Lebewesen gelten. Grundlage für das Forschungsfeld der Mikrobiologie war die Erfindung des Mikroskops durch Robert Hooke und Antoni van Leeuwenhoek im 17. Jahrhundert.

Mikrobiom
Die Gesamtheit aller in und auf einem Menschen lebenden Mikroorganismen wird als Mikrobiom bezeichnet. Allein an Bakterien beherbergt ein durchschnittlich schwerer Mann im Schnitt über 30 Billionen, also etwa so viele, wie er körpereigene Zellen hat. Die Behauptung, es lebten zehnmal mehr Bakterien als eigene Zellen im Körper, beruht auf einem Berechnungsfehler und gilt daher als überholt.

Gefahr
Bedrohlich für den Menschen sind nur rund 1400 Arten von Mikroorganismen, also weitaus weniger als ein Prozent aller Arten von Bakterien, Viren, Pilzen und Einzellern auf der Erde. Mit groß angelegten DNA-Sequenzierungen will das „Earth Microbiome Project“ in den nächsten Jahren Tausende von Mikroben-Arten bestimmen.