Dschamala, so der Fernsehmann, sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Der Eurovision Song Contest sei ein unpolitischer Schlagerwettbewerb, kein Agitprop-Festival, stänkerte der russische Schriftsteller Sergei Scharguinow. Dschamala aber mache sich zum Werkzeug von Medschlis-Ehrenpräsident Mustafa Dschemiljew. Dieser hatte zum Boykott des Referendums zum Russland-Beitritt der Krim aufgerufen und nach dem Anschluss sein Mandat im ukrainischen Parlament behalten. Moskau rächte sich mit fünfjährigem Einreiseverbot für die Krim. Moskau, glaubt Alexander Tscherkassow, der Koordinator der Menschenrechtsgruppe „Memorial“, fürchte vor allem, Dschamalas Hommage an die Opfer der Vertreibung 1944 könnte die Zuschauer veranlassen, Parallelen zum Hier und Heute zu ziehen.

 

Bei einem Sieg hätten die Veranstalter ein Problem

Der Song, befand sogar eine ehemalige russische Song-Contest-Teilnehmerin, die ihren Namen allerdings nicht gedruckt sehen wollte, sei cool, beim Refrain seien ihr, obwohl sie Krimtatarisch nicht verstehe, „Ameisen über den Rücken gelaufen“. Gut möglich, dass Dschamala den Triumph von Ruslana wiederhole. Mit knappem Leder-Outfit, wehender Löwenmähne und einem wilden Tanz aus den Karpaten hatte die aus der Westukraine stammende Sängerin 2004 in Istanbul das Publikum zum Rasen gebracht und die nächste Runde des Song Contest nach Kiew geholt.

Siegt jetzt Dschamala, haben die Veranstalter ein Problem. Die Liedermacherin ist in der Nähe der Krimstadt Sewastopol aufgewachsen, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Dort und nicht in Kiew, argumentieren ukrainische Kulturfunktionäre bereits, müsste nach Dschamalas Sieg der Sängerwettstreit 2017 ausgetragen werden. Die Stadtoberen waren hell empört. Nur wenn Russland in diesem Jahr siegt, stehe Sewastopol im nächsten Jahr als Gastgeber zur Verfügung. Noch indes ist nicht einmal sicher, ob die Eurovision „1944“ überhaupt als Wettbewerbsbeitrag zulässt. Der Text werde derzeit auf „Anstößigkeiten“ geprüft, meldete ein russischer Radiosender. Das Ergebnis wird Mitte März erwartet.

Politiker sehen Dschamalas Lied kritisch

Dschamala, so der Fernsehmann, sei sich ihrer Verantwortung bewusst. Der Eurovision Song Contest sei ein unpolitischer Schlagerwettbewerb, kein Agitprop-Festival, stänkerte der russische Schriftsteller Sergei Scharguinow. Dschamala aber mache sich zum Werkzeug von Medschlis-Ehrenpräsident Mustafa Dschemiljew. Dieser hatte zum Boykott des Referendums zum Russland-Beitritt der Krim aufgerufen und nach dem Anschluss sein Mandat im ukrainischen Parlament behalten. Moskau rächte sich mit fünfjährigem Einreiseverbot für die Krim. Moskau, glaubt Alexander Tscherkassow, der Koordinator der Menschenrechtsgruppe „Memorial“, fürchte vor allem, Dschamalas Hommage an die Opfer der Vertreibung 1944 könnte die Zuschauer veranlassen, Parallelen zum Hier und Heute zu ziehen.

Bei einem Sieg hätten die Veranstalter ein Problem

Der Song, befand sogar eine ehemalige russische Song-Contest-Teilnehmerin, die ihren Namen allerdings nicht gedruckt sehen wollte, sei cool, beim Refrain seien ihr, obwohl sie Krimtatarisch nicht verstehe, „Ameisen über den Rücken gelaufen“. Gut möglich, dass Dschamala den Triumph von Ruslana wiederhole. Mit knappem Leder-Outfit, wehender Löwenmähne und einem wilden Tanz aus den Karpaten hatte die aus der Westukraine stammende Sängerin 2004 in Istanbul das Publikum zum Rasen gebracht und die nächste Runde des Song Contest nach Kiew geholt.

Siegt jetzt Dschamala, haben die Veranstalter ein Problem. Die Liedermacherin ist in der Nähe der Krimstadt Sewastopol aufgewachsen, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Dort und nicht in Kiew, argumentieren ukrainische Kulturfunktionäre bereits, müsste nach Dschamalas Sieg der Sängerwettstreit 2017 ausgetragen werden. Die Stadtoberen waren hell empört. Nur wenn Russland in diesem Jahr siegt, stehe Sewastopol im nächsten Jahr als Gastgeber zur Verfügung. Noch indes ist nicht einmal sicher, ob die Eurovision „1944“ überhaupt als Wettbewerbsbeitrag zulässt. Der Text werde derzeit auf „Anstößigkeiten“ geprüft, meldete ein russischer Radiosender. Das Ergebnis wird Mitte März erwartet.