Es geht nicht um reine Wohltätigkeit. Schließlich sollen Einnahmen von Geschäftsräumen, Arztpraxen und Wohnungen in den Stockwerken über dem Konzertsaal dessen Baukosten ausgleichen. Ein Gewinn sei nicht beabsichtigt, hob Palmer hervor. Er gestand jedoch ein, dass Karl Schlecht nur gewillt sei, am Rand des Alten Botanischen Gartens zu investieren – „oder eben gar nicht“. Dieter Thomas Kuhn, Tübingens bekanntester Musiker, hielt dem entgegen: „Wenn Herr Schlecht Tübingen ein Geschenk machen will, dann soll er der Stadt acht Millionen Euro geben, dann kann die entscheiden, wo gebaut wird.“

 

Der von Schlecht bestimmte Standort ist umstritten. Den unansehnlichen Flachbauten dort würde keiner nachtrauern. Aber die Museumsgesellschaft erhält Mieteinnahmen und finanziert so ihr Kulturprogramm im stattlichen Gebäude am anderen Ende des Areals. Der Neubau würde in Erbpacht entstehen, die Einnahmen des Museums blieben gesichert.

Einmalige Chance für die lokale Musikszene?

Nach der Absage an die Investoren-Skizze führte auch eine von den Tübinger Stadtplanern entworfene, zierlichere Variante des Neubaus zu Kritik. Der weitläufige Eindruck dieses Stadtparks würde eingeengt, meinte der frühere Tübinger Stadtsanierer Andreas Feldtkeller. Zudem würde der Platz für eine künftige Stadtbahn-Haltestelle knapp. Konzertveranstalter schätzten die bautechnisch maximal möglichen 600 Sitzplätze als zu wenig ein.

Indes, eines wurde deutlich: einen neuen Konzertsaal wünschten sich alle Anwesenden im Sparkassen-Carré. Ein Haus mit 900 Plätzen und in der Nähe des Bahnhofs wäre vielen recht. Andere, wie die Künstlerbundvorsitzende Cornelia Szelényi sehen den Schlecht-Bau als „einmalige Chance“ an. An der Schnittstelle zwischen Altstadt und Uni und in Partnerschaft mit dem „Museum“ könnte ein Zentrum für die lokale Musik entstehen – und das binnen einer überschaubaren Frist. Ohne das Geld der Stiftung wäre Tübingen nicht in der Lage, in den nächsten Jahren den Bau eines Konzertsaals zu stemmen, und zwar unabhängig von Größe und Standort. Mit dieser Alternative vor Augen wollte mancher Bürger das Projekt nicht mehr verdammen.

Karl Schlecht: Hier wird gebaut, oder gar nicht

Es geht nicht um reine Wohltätigkeit. Schließlich sollen Einnahmen von Geschäftsräumen, Arztpraxen und Wohnungen in den Stockwerken über dem Konzertsaal dessen Baukosten ausgleichen. Ein Gewinn sei nicht beabsichtigt, hob Palmer hervor. Er gestand jedoch ein, dass Karl Schlecht nur gewillt sei, am Rand des Alten Botanischen Gartens zu investieren – „oder eben gar nicht“. Dieter Thomas Kuhn, Tübingens bekanntester Musiker, hielt dem entgegen: „Wenn Herr Schlecht Tübingen ein Geschenk machen will, dann soll er der Stadt acht Millionen Euro geben, dann kann die entscheiden, wo gebaut wird.“

Der von Schlecht bestimmte Standort ist umstritten. Den unansehnlichen Flachbauten dort würde keiner nachtrauern. Aber die Museumsgesellschaft erhält Mieteinnahmen und finanziert so ihr Kulturprogramm im stattlichen Gebäude am anderen Ende des Areals. Der Neubau würde in Erbpacht entstehen, die Einnahmen des Museums blieben gesichert.

Einmalige Chance für die lokale Musikszene?

Nach der Absage an die Investoren-Skizze führte auch eine von den Tübinger Stadtplanern entworfene, zierlichere Variante des Neubaus zu Kritik. Der weitläufige Eindruck dieses Stadtparks würde eingeengt, meinte der frühere Tübinger Stadtsanierer Andreas Feldtkeller. Zudem würde der Platz für eine künftige Stadtbahn-Haltestelle knapp. Konzertveranstalter schätzten die bautechnisch maximal möglichen 600 Sitzplätze als zu wenig ein.

Indes, eines wurde deutlich: einen neuen Konzertsaal wünschten sich alle Anwesenden im Sparkassen-Carré. Ein Haus mit 900 Plätzen und in der Nähe des Bahnhofs wäre vielen recht. Andere, wie die Künstlerbundvorsitzende Cornelia Szelényi sehen den Schlecht-Bau als „einmalige Chance“ an. An der Schnittstelle zwischen Altstadt und Uni und in Partnerschaft mit dem „Museum“ könnte ein Zentrum für die lokale Musik entstehen – und das binnen einer überschaubaren Frist. Ohne das Geld der Stiftung wäre Tübingen nicht in der Lage, in den nächsten Jahren den Bau eines Konzertsaals zu stemmen, und zwar unabhängig von Größe und Standort. Mit dieser Alternative vor Augen wollte mancher Bürger das Projekt nicht mehr verdammen.