Auf den am Freitagabend erzielten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst ging der Stuttgarter Verdi-Chef erst im weiteren Verlauf seiner Rede ein. Dessen Auswirkungen müssten intern noch bewertet werden. Schon jetzt sei absehbar, dass die Eingriffe in die betriebliche Altersversorgung abgewendet worden seien und man zudem bei der Übernahme von Auszubildenden und hinsichtlich der Entgeltordnung Fortschritte erreicht habe. „Was die Prozente der Lohnerhöhung betrifft, kann man sich natürlich streiten“, sagte der Stuttgarter Verdi-Chef bezüglich der 4,75 Prozent, die in zwei Schritten im Laufe von zwei Jahren wirksam werden sollen. „Da kann es nie genug sein.“

 

Die Reaktion auf seine Rede in Schorndorf zeigte indes, dass nicht jeder seine Kritik teilte. Hägele erhielt moderaten Applaus, danach verließen etliche den Saal.

Mitten im Arbeitskampf steckt indes die Gewerkschaft IG Metall, deren Erster Waiblinger Bevollmächtigter, Matthias Fuchs, weitere Warnstreiktage für den Mittwoch und den Freitag ankündigte. Deutliche Kritik übte Fuchs am Waiblinger Unternehmen Stihl. Dessen Vorstand habe jüngst öffentlich eine Standortgarantie für nur fünf Jahre gegeben und kurze Zeit später den höchsten jemals erreichten Nettogewinn der Firma verkündet.