"Gimme Gummi" heißt die Arbeit von Hofmann, Moises und Schatzl, ein ironischer Reflex auf den Rausch der Geschwindigkeit: Ursprünglich wollten sie, dass das Auto so schnell kreiselt, dass es sich vor unseren Augen auflöst. Da wäre dann der Spaß für den Insassen vorbei.

 

Die meisten Ausstellungsobjekte sind ernsterer Natur. Denn es kommt wie erwartet und wie auch ZKM-Vorstand Peter Weibel sagte: "Die Sicht der Künstler auf das Auto ist nicht so optimistisch wie die der Autobauer." Und so denken einige Künstler an die todbringenden Aspekte des Autos wie Miquel Barcelí, der in seiner Bronzeskulptur "Mobili" einen Rennwagen so geformt hat, dass er von vorne wie ein Totenkopf aussieht. Friedemann Flöther hat in "Pole Positions" zerbeulte schwarze und weiße Bleche zu einer überdimensionalen Formel-1-Starterflagge angeordnet. Manche betrachten das Statussymbol kritisch wie Elmgren & Dragset, die einen Rolls-Royce mit Teer und Federn überzogen haben, oder Ecke Bonk, der einen Trabi schwarz glänzend wie eine Luxuskarosse auf einer Drehbühne präsentiert - und im Hintergrund hört man Zitate von Marx und Engels.

Zum Auto ist anscheinend alles schon gesagt

Neue Erkenntnisse wird man in dieser Ausstellung, die zum baden-württembergischen "Automobilsommer 2011" konzipiert wurde, nicht gewinnen, dazu fehlt eine stringente Ausstellungsarchitektur. Im ZKM ist der Raum einfach vollgestopft, es ist auch zu laut, und man vermisst einen über das Offensichtliche hinausgehenden Zugang, eine irgendwie weiterführende Theorie. Zum Auto ist anscheinend alles schon gesagt. Nein, eines noch nicht: dass es in Karlsruhe erfunden wurde. Gleich mehrfach behauptete Weibel das während einer Führung - es scheint den Karlsruhern sehr wichtig zu sein. Aber wenn Weibel schon auf das Patent verweist, das in der Ausstellung ganz hinten links in der Ecke hängt, gleich neben seinem eigenen Werk, dann sollte er es auch einmal lesen: "Mannheim" steht drauf.

Auch die ergänzende, vor allem historische Ausstellung über die Entwicklung der Telekommunikation, von Heinrich Hertz' Experimenten bis zu den neuesten iPhone-Apps, hängt ein wenig wacklig an "Car Culture", indem Weibel einen mutigen assoziativen Bogen von "Automobil" über "Mobil" zu "Mobilfunk" schlägt und dabei etwas unkritisch von den sozialen Netzwerken spricht, die uns Mobilität und Mobilfunk bescheren würden. Dass beides soziale Kontakte auch zerstört, verschweigt er leider.

Die meisten Ausstellungsobjekte sind ernsterer Natur

"Gimme Gummi" heißt die Arbeit von Hofmann, Moises und Schatzl, ein ironischer Reflex auf den Rausch der Geschwindigkeit: Ursprünglich wollten sie, dass das Auto so schnell kreiselt, dass es sich vor unseren Augen auflöst. Da wäre dann der Spaß für den Insassen vorbei.

Die meisten Ausstellungsobjekte sind ernsterer Natur. Denn es kommt wie erwartet und wie auch ZKM-Vorstand Peter Weibel sagte: "Die Sicht der Künstler auf das Auto ist nicht so optimistisch wie die der Autobauer." Und so denken einige Künstler an die todbringenden Aspekte des Autos wie Miquel Barcelí, der in seiner Bronzeskulptur "Mobili" einen Rennwagen so geformt hat, dass er von vorne wie ein Totenkopf aussieht. Friedemann Flöther hat in "Pole Positions" zerbeulte schwarze und weiße Bleche zu einer überdimensionalen Formel-1-Starterflagge angeordnet. Manche betrachten das Statussymbol kritisch wie Elmgren & Dragset, die einen Rolls-Royce mit Teer und Federn überzogen haben, oder Ecke Bonk, der einen Trabi schwarz glänzend wie eine Luxuskarosse auf einer Drehbühne präsentiert - und im Hintergrund hört man Zitate von Marx und Engels.

Zum Auto ist anscheinend alles schon gesagt

Neue Erkenntnisse wird man in dieser Ausstellung, die zum baden-württembergischen "Automobilsommer 2011" konzipiert wurde, nicht gewinnen, dazu fehlt eine stringente Ausstellungsarchitektur. Im ZKM ist der Raum einfach vollgestopft, es ist auch zu laut, und man vermisst einen über das Offensichtliche hinausgehenden Zugang, eine irgendwie weiterführende Theorie. Zum Auto ist anscheinend alles schon gesagt. Nein, eines noch nicht: dass es in Karlsruhe erfunden wurde. Gleich mehrfach behauptete Weibel das während einer Führung - es scheint den Karlsruhern sehr wichtig zu sein. Aber wenn Weibel schon auf das Patent verweist, das in der Ausstellung ganz hinten links in der Ecke hängt, gleich neben seinem eigenen Werk, dann sollte er es auch einmal lesen: "Mannheim" steht drauf.

Auch die ergänzende, vor allem historische Ausstellung über die Entwicklung der Telekommunikation, von Heinrich Hertz' Experimenten bis zu den neuesten iPhone-Apps, hängt ein wenig wacklig an "Car Culture", indem Weibel einen mutigen assoziativen Bogen von "Automobil" über "Mobil" zu "Mobilfunk" schlägt und dabei etwas unkritisch von den sozialen Netzwerken spricht, die uns Mobilität und Mobilfunk bescheren würden. Dass beides soziale Kontakte auch zerstört, verschweigt er leider.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Januar 2012. Der Katalog im ZKM-Eigenverlag kostet 24,90 Euro.