Für den altgedienten Siebdrucker Schmidt ist es dieses Jahr der 18. Kalender, den er produziert, seine ersten Auflagen stammen vom Anfang der 1960er-Jahre. Auch Barbara Bucher hat eine Beziehung zu der Technik. Bei ihrem Studium an der Stuttgarter Kunstakademie Ende der 1980er-Jahre sei sie in den mechanischen Siebdruck eingeführt worden. Die Technik verlange, Farbschicht für Farbschicht gedanklich zu trennen, und alles strukturiert vorzubereiten. „Mit den Farben zu experimentieren, liegt mir“, sagt Barbara Bucher. Da ist sie mit Erich Schmidt auf einer Wellenlänge. „Sie hat mir ihre Drucke von früher gezeigt, da schlackert man mit den Ohren“, lobt Schmidt.

 

Sechs verschiedene Farben hat Barbara Bucher verwendet, ihre Fundsachen, so das Motto des Kalenders, sind grafisch umrahmt und mit bunten Kugeln durchpunktet. Bertold Becker hat für seinen Druck sogar acht verschiedene Töne eingesetzt. „Wenn man so viele Farben hat, muss man sie einfach verwenden“, sagt Becker. Bis zu den Sommerferien sollen alle Blätter gedruckt sein, jeder Künstler wird sie zudem signieren. „Jedes Blatt ist eine Art Unikat“, betont Becker. Gebunden werden die Blätter im Frühherbst, im Oktober soll es eine Vernissage für den Kalender in der Schorndorfer Buchhandlung Osiander geben. „Die Zeit für den Kalenderverkauf ist kurz“, sagt Bertold Becker.

Die Macher des Kunstvereins wollen auch einen erneuten Versuch machen, einen Preis für das Druckwerk zu ergattern. Beim Wettbewerb des „gregor international calendar award“ des grafischen Klubs Stuttgart wurde der Kalender mehrfach nominiert, darunter aus dem Stegreif bei seiner Erstauflage im Jahr 2012. „Vielleicht bekommen wir diesmal einen Preis, weil wir uns schon fünf Mal beworben haben“, scherzt der Drucker Erich Schmidt.