„Labo Agen“ ist eines der Projekte, an denen Lanz beteiligt ist. Zwei Mozart-Opern, „Così fan tutte“ und „Zaide – Eine Flucht“, hat sie mit Musikern aus Bürgerkriegsländern bisher auf die Bühne gebracht. An der dritten wird gerade geprobt.

 

Die gebürtige Biberacherin ist eine Multitaskerin. Denn inzwischen ist sie nicht nur Opernsängerin, sondern auch Botschafterin für den Mut zur Begegnung und trotz ihres jugendlichen Alters auch so etwas wie die Mutter von allem. Sie bringt zusammen, was zusammengehört: Musiker und Musik. Dass ein Teil der Künstler ihrer Opernprojekte eine Fluchtgeschichte hat, ist eine sehr bewusste Entscheidung. Das Brückenbauen zwischen den Menschen ist für Lanz zur Lebensaufgabe geworden. „Ich bin froh, dass ich die Musik habe“, sagt sie . Es sei so etwas wie eine Mission für sie, die klassische Musik und die Flüchtlingsarbeit zu verbinden.

Die syrischen Musiker spielen mit dem Polizeiorchester

Denn ein bisschen ist die Sängerin auch Menschensammlerin. So findet sie ihre Künstler. Zahir Aldnihabi etwa. In der Nähe von Riedlingen lebt er in einer Asylunterkunft. Seine Sozialarbeiterin wusste von seiner Vorliebe für klassische Musik. So besorgte sie dem jungen Syrer, der Betriebswirtschaft und Schauspiel studiert hat, eine Karte für die „ Zaide“-Aufführung. Eins kam zum anderen. In der nächsten Produktion wird Aldnihabi mit dabei sein.

Wie sehr das künstlerische Arbeiten das Sein verändert, zeigt eine kleine Begebenheit. Als Aldnihabi zum Konzert mit dem Polizeiorchester unterwegs war, wurde er von einer Streife kontrolliert: Als er erklärte, er sei auf dem Weg zu den musizierenden Kollegen, war er mit einem Mal nicht mehr Flüchtling, sondern Mensch. Für Lanz heißt das: Mission erfüllt.