Laut der dem Staatsanwalt hat ein 42 Jahre alter Angeklagter seine Ex-Lebenspartnerin schwer vergewaltigt. Der Mann, der die Tat einräumt, habe sie in Todesangst versetzt.

Weil seine Lebensgefährtin mit ihm Schluss gemacht hat, ist ein 42 Jahre alter Mann in Herrenberg gewalttätig geworden und hat sich laut der Staatsanwaltschaft der schweren Vergewaltigung schuldig gemacht. Der Mann hat am Montag zum Prozessauftakt vor der 17. Großen Strafkammer

 

des Stuttgarter Landgerichts seine Schuld weitgehend eingeräumt. Er sitzt seit dem 6. November des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Weil er bei seiner Attacke auch ein Messer verwendet hat, droht ihm nun eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren Gefängnis. Sein Geständnis könnte die Strafe laut der Staatsanwaltschaft vermindern.

Die Frau gab dem 42-Jährigen den Laufpass

„Wir müssen erst einmal Klarheit darüber gewinnen, wie das Ganze abgelaufen ist“, äußerte sich die Vorsitzende Richterin Jasmin Neher-Klein zu den Gesprächen im Vorfeld zwischen dem Verteidiger des Angeklagten und der Staatsanwaltschaft. Letztere hatte dabei signalisiert, dass der 42-Jährige – wenn er selbst die Umstände seiner Tat aufhelle – möglicherweise mit einem deutlich milderen Urteilsspruch rechnen könne.

Minutiös schilderte der Angeklagte daraufhin den Tathergang. Er sei an jenem 5. November wie üblich, wenn er früher keinen Schlüssel hatte, über den Balkon in die Wohnung gelangt, weil seine Ex-Partnerin die Tür wegen ihrer Katze stets offen stehen ließ. Dies sei gegen 13.15 Uhr gewesen. Er habe sich mit Alkoholika eingedeckt, weil er vermutet habe, dass er auf sie warten müsse, sagte der 42-Jährige. Mit der 37-Jährigen hatte der von seiner ersten Frau geschiedene Mann seit dem Jahr 2004 in dieser Wohnung zusammengelebt. Erst Ende Oktober vergangenen Jahres hatte sie ihm den Laufpass gegeben.

Als Grund habe sie ihm seinen Alkoholgenuss vorgehalten und seine Leidenschaft für Geldspielautomaten, so der Angeklagte, der zuletzt als Mechaniker gearbeitet hatte. Doch habe sie ihm den wahren Grund verschwiegen, sagt der Angeklagte. In der Wohnung habe er eine Menge Dessous gefunden und als sie dann gegen 20.15 Uhr gekommen und aufreizend gekleidet gewesen sei, habe er sie zur Rede stellen wollen: Ob sie als Prostituierte arbeite. Einmal habe er zudem mitbekommen, wie sie Telefonsex betrieben habe.

„Ich habe sie ins Schlafzimmer gezerrt“, bekannte der 42-Jährige. Sie habe ihm wie keine Antwort auf die Frage gegeben – wie schon etliche Male zuvor auch nicht, als er erstmals mutmaßte, dass sie als Prostituierte ihr Geld verdient. Er habe ihr in alkoholisiertem Zustand die Kleider vom Leib gerissen und sie dann vergewaltigt. „Sie hat sie dabei nicht gewehrt“, behauptete der 42-Jährige.

Zudem gestand er ein, sie ins Gesicht und auf den Körper geschlagen zu haben. Dem Staatsanwalt zufolge ist der Mann dabei äußerst brutal vorgegangen, in dem er die Schläge zählend ankündigte. „Das hätte ich nicht tun sollen, ich bereue es“, erklärte der Angeklagte. Auch dass er ihr Angst einflößen wollte, sei falsch gewesen. Dafür hatte er ein Messer aus der Küche geholt und es ihr „über die Haut gestrichen“, so der Staatsanwalt in seiner Anklageschrift. Während er Tat hatte er sein Opfer mit einem Tesa-Band gefesselt.

Unter Todesangst war es der 37-Jährigen dann gelungen, sich zu befreien, auf den Hausflur zu laufen und um Hilfe zu rufen. Kurze Zeit später war der Mann von der Polizei festgenommen worden. Für den Prozess am Stuttgarter Landgericht sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird möglicherweise am 6. Mai gesprochen werden.