Weil er mit einem Störsender unter anderem in Fellbach in Autos eingebrochen ist, ist ein 37 Jahre alter Mann am Landgericht zu einer Gefängnisstrafe von fast vier Jahren verurteilt worden.

Regio Desk: Oliver im Masche (che)

Stuttgart - Wegen gewerbsmäßigen schweren Diebstahls und Wohnungseinbruchs ist ein 37 Jahre alter Mann am Landgericht zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Der Fellbacher hatte von Juni 2013 bis Mai 2014 bei Autoaufbrüchen in Stuttgart und in Hessen Störsender, so genannte Jammer (sprich: „Dschämmer“), eingesetzt, um aus den Wagen Wertgegenstände und Geld zu stehlen. Dabei erbeutete der Mann Smartphones, Laptops sowie mehrere Tausend Euro in bar. Zudem brach der Mann im Januar 2014 in der Stuttgarter Innenstadt in eine Wohnung ein. Dort erbeutete er Gegenstände im Wert von 163 000 Euro – vor allem Schmuck. Darunter war ein wertvolles Collier für 60 000 Euro. Als der Mann das Stück einem Juwelier anbot, aber keinen Herkunftsnachweis vorlegen konnte, winkte dieser ab. Die Polizei verständigte der Juwelier aber nicht.

 

Aufwenige Ermittlungen führen zu Taten in Stuttgart

Gefasst wurde der Täter schließlich vorigen Sommer auf frischer Tat in Weiterstadt (Hessen). Dort hatte der Mann wieder einmal versucht, mit einem Jammer in ein Auto einzubrechen. Bei der Durchsuchung seines eigenen Wagens wurden mehrere mutmaßliche Beutestücke entdeckt.

Aufwendige Ermittlungen führten nach Stuttgart. Denn dort hatte es seit dem Jahr 2013 eine ganze Serie von Autoaufbrüchen gegeben, bei denen die Polizei vor einem Rätsel stand. Aus den Wagen fehlten Wertgegenstände und Geld. Es gab aber keine Aufbruchspuren. Bald vermutete man, dass Störsender eingesetzt worden sein könnten: In dem Moment, in dem die Autofahrer versuchten, ihre Wagen per Fernbedienung abzuschließen, betätigten die Täter ihre Störsender. Diese verhinderten, dass die Türen verriegelt wurden.

Hochwertige Autos im Visier des Täters

Der nun verurteilte Mann hatte im Prozess eingeräumt, auf diese Weise in Stuttgart fünf Autos aufgebrochen zu haben. Als Grund nannte der Familienvater finanzielle Probleme. Er erbeutete unter anderem aus einem Jaguar fast 10 000 Euro sowie aus einem Mercedes die Einnahmen eines Weihnachtsmarktstandbesitzers in Höhe von 5000 Euro. Der Mann ist der zweite Täter, der wegen Störsender-Autoeinbrüche in Stuttgart vor Gericht stand. Ein anderer Angeklagter war zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.