1975: Anton Schlecker eröffnet in Kirchheim/Teck (Baden-Württemberg) seine erste Drogerie. Zwei Jahre später sind es schon 100 Filialen.

 

1987: Schlecker expandiert ins Ausland - zuerst nach Österreich. Später folgen etwa Spanien, die Niederlande und Frankreich. Nach dem Fall der Mauer öffnen schnell Märkte in den neuen Bundesländern.

1994: Schlecker betreibt nach eigenen Angaben rund 5000 Läden. Gewerkschafter kritisieren, Mitarbeiter würden schikaniert und schlecht bezahlt. Schlecker spricht von Einzelfällen.

2007: Nach eigenen Angaben ist Schlecker mit mehr als 14 000 Märkten in 13 Ländern europäischer Marktführer in der Drogeriebranche. Über Jahre gibt es aber Kritik an Dumpinglöhnen und Leiharbeit.

2011: Nach Jahren in den roten Zahlen beginnt ein radikaler Umbau des Filialnetzes.

2013 hatte die Familie schon einmal gut zehn Millionen Euro an den Insolvenzverwalter gezahlt. Das Geld fließt in die Insolvenzmasse, insgesamt haben die Gläubiger mehr als eine Milliarde Euro an Forderungen angemeldet. Einen Teil davon will der Verwalter über Schadenersatzklagen gegen einstige Lieferanten eintreiben.

Chronologie des Schlecker-Imperiums

1975: Anton Schlecker eröffnet in Kirchheim/Teck (Baden-Württemberg) seine erste Drogerie. Zwei Jahre später sind es schon 100 Filialen.

1987: Schlecker expandiert ins Ausland - zuerst nach Österreich. Später folgen etwa Spanien, die Niederlande und Frankreich. Nach dem Fall der Mauer öffnen schnell Märkte in den neuen Bundesländern.

1994: Schlecker betreibt nach eigenen Angaben rund 5000 Läden. Gewerkschafter kritisieren, Mitarbeiter würden schikaniert und schlecht bezahlt. Schlecker spricht von Einzelfällen.

2007: Nach eigenen Angaben ist Schlecker mit mehr als 14 000 Märkten in 13 Ländern europäischer Marktführer in der Drogeriebranche. Über Jahre gibt es aber Kritik an Dumpinglöhnen und Leiharbeit.

2011: Nach Jahren in den roten Zahlen beginnt ein radikaler Umbau des Filialnetzes.

2012: Im Januar meldet Schlecker Insolvenz an. Im Sommer werden die letzten Filialen geschlossen, 25 000 Mitarbeiter in Deutschland verlieren ihre Jobs. Die Gläubiger fordern über eine Milliarde Euro.

2013: Im März zahlt die Familie Schlecker dem Insolvenzverwalter im Streit um übertragenes Firmenvermögen 10,1 Millionen Euro. Anton Schlecker hatte vor der Insolvenz unter anderem seine Villa im Wert von zwei Millionen Euro an seine Frau übertragen. Später zahlt die Familie weitere vier Millionen Euro.

2016: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart erhebt im April Anklage gegen Anton Schlecker wegen vorsätzlichen Bankrotts. Insgesamt soll er Vermögen von etwa 25 Millionen Euro beiseite geschafft haben. Auch seine Ehefrau, seine beiden Kinder und zwei Wirtschaftsprüfer sind angeklagt - wegen Beihilfe, Insolvenzverschleppung oder Untreue.

2017: Im März beginnt in Stuttgart der Prozess. Nach der Zahlung von Geldauflagen werden im Mai die Verfahren gegen Schleckers Ehefrau Christa und die Wirtschaftsprüfer eingestellt. Im Oktober streicht das Gericht einige Anklagepunkte gegen Anton Schlecker.