Wenn es nach den Bezirksbeiräten geht, ist Heumaden bald um eine Attraktion reicher: Ein Aussichtsturm in Apfelform soll an der Schwende stehen. Der Plan gehört zum Projekt Landschaftsraum Filder.

Sillenbuch - Wie ist wohl die Aussicht von einem Apfelkern aus? Eine Antwort auf diese Frage könnte es in Zukunft an der Schwende geben. In der jüngsten Sitzung des Sillenbucher Bezirksbeirats am Mittwoch ist das Thema Landschaftsraum Filder – manchen vielleicht besser bekannt unter dem Namen Filderpark – wieder einmal aufgekommen. Wolfgang Maier und Rudolf Dürr vom Amt für Stadtplanung sowie Hendrik Haußmann von Planstatt Senner stellten die Ideen vor, die es für den Erweiterungsbereich Sillenbuch des Landschaftsraums gibt. Zuvorderst eben einen Aussichtsturm in Form eines Apfelkerns.

 

„Der Gedanke war, etwas Regionales zu reproduzieren“, sagte Haußmann von dem für den Entwurf verantwortlichen Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner über den Apfelkern. Die insgesamt zwölf Meter hohe und auf einer Höhe von sechs Metern mit einer Aussichtsplattform versehene Holzkonstruktion soll, wenn es nach den Planern und den Bezirksbeiräten geht, an der Heumadener Schwende stehen. Finanziert wird der Turm über Mittel des Kommunalen Arbeitskreis Filder (KAF) und über eine Förderung des Verbands Region Stuttgart. Es wird eine Grundstücksfläche von circa 400 Quadratmetern für den Turm benötigt.

Oder doch auf einem Parkhaus?

Den Vorteil dieses Standorts gegenüber dem alternativen am Bolzplatz „Über der Straße“ sehen Gestalter wie Politiker buchstäblich in der Aussicht: Von der Schwende aus geht der Blick gen Norden übers Neckartal, nach Süden schweift er über die Filderebene in Richtung Schwäbische Alb. „Das kann ein markantes Merkmal für Sillenbuch beziehungsweise Heumaden werden“, sagte der Stadtplaner Rudolf Dürr.

Die Bezirksbeiräte sahen es genauso und stimmten dem Standort an der Schwende zu. Allein Manfred Riesle (SÖS-Linke-Plus) regte an, einen Aussichtsturm auf ein Park-and-Ride-Parkhaus zu stellen, das wegen der Feinstaubproblematik über kurz oder lang ohnehin in Heumaden gebaut werden müsse.

Bedenken vom Landwirt

Die Frage, welche weiteren Maßnahmen im Zuge der Eingliederung Sillenbuchs in den Landschaftsraum Filder ergriffen werden sollen, legten die Lokalpolitiker „in die bewährten Hände der Lokalen Agenda“, wie CDU-Beirat Philipp Kordowich sagte. Deren Sprecher Eckhard Philipsen möchte dabei auch die Bürger einbeziehen.

Frühzeitig einbezogen werden sollten nach Ansicht vom landwirtschaftlichen Ortsobmann Klaus Wais auf jeden Fall die hiesigen Bauern. Wais gab zu bedenken, dass der Publikumsverkehr, den der Aussichtsturm generiere, auch Auswirkungen auf landwirtschaftliche Flächen habe. „Es müsste ein Prozess stattfinden, von dem am Ende beide Seiten profitieren“, sagte Wais und bekam die Zusage der Planer, dass sie den Landwirten aufzeigen werden, wo ihre Flächen betroffen sein könnten.