Ebenfalls für eine faustdicke Überraschung hat Willi Halder gesorgt – dies freilich nicht bei seiner jetzigen Nominierung, sondern bereits vor vier Jahren. Der langjährige Kreis- und Gemeinderat der Grünen war mit 23,5 Stimmen über ein Zweitmandat in den Landtag gewählt worden. Seine erneute Nominierung fiel ohne Gegenkandidat und mit 90 Prozent der Stimmen ungleich deutlicher aus. Der 57-Jährige, der in Leutkirch im Allgäu geboren wurde, betreibt in seiner Wahlheimat Winnenden eine Buchhandlung. Im Landtag war er zum Vorsitzenden der NSU-Enquetekommission ernannt worden, jenem Gremium, das für den Südwesten Schlussfolgerungen aus der Mordserie der rechtsterroristischen Untergrundbewegung ziehen soll. Im Oktober vergangenen Jahres war er nach Querelen zurückgetreten.

 

Katrin Altpeter hat es vor vier Jahren nicht nur zum dritten Mal für die SPD in den Landtag geschafft, sie wurde auch zur Sozialministerin gekürt. Ihr langjähriges Mandat im Rems-Murr-Kreistag hat die gelernte Altenpflegerin und Lehrerin für Pflegeberufe freilich niedergelegt. Während ihrer Zeit im Ministeramt ist die 52-jährige Waiblingerin bisher verschont geblieben. Sogar Kritiker anerkennen, dass sie eine bessere Figur gemacht habe, als man es von ihr erwartet hätte.
 


Das Remstal hat dem insgesamt schwachen FDP-Ergebnis bei der Landtagswahl ein wenig getrotzt. Doch selbst der frühere Justizminister Ulrich Goll musste um sein Zweitstimmenmandat bangen. Goll büßte im Vergleich zu dem Jahr 2006 ebenfalls deutlich ein. Am Ende landete der 65-jährige Jurist bei 8,0 Prozent. Goll war 1988 erstmals in den Landtag gewählt worden. Nach einer 14-jährigen Pause hat er seit dem Jahr 2006 ein Mandat inne.