Als solche Beraterabkommen in den Jahren 2006 und 2007 tatsächlich zustande gekommen seien und die Zahlungen an Gribkowsky begonnen hätten, sei von Bambino aber keine Rede mehr gewesen. Stattdessen zahlten dann zwei Briefkastenfirmen namens First Bridge und Lewington Invest die insgesamt 50 Millionen Dollar, wie die Zeitung schreibt. Das Geld soll in eine österreichische Stiftung geflossen sein. Ungeklärt ist nach wie vor, woher das Geld stammt - und welche Rolle Gribkowsky im weit verzweigten Ecclestone-Imperium spielte. Ein möglicher Verdacht: Die Anteile wurden deutlich zu billig verkauft.

Teile des Vermögens wurden von der Staatsanwaltschaft inzwischen beschlagnahmt. Dagegen scheint sich Gribkowsky zu wehren. Nach Informationen der "Salzburger Nachrichten" habe der frühere Banker Rechtsmittel gegen die Sicherstellung seines Vermögens eingelegt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Landesgerichtsvizepräsident Hans Rathgeb. Das zuständige Oberlandesgericht Linz will nach Angaben eines Sprechers möglichst rasch über die Einwände entscheiden.

Die SPD in Bayern forderte unterdessen von Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) Aufklärung über die Umstände des Formel-1-Deals. Binnen einer Woche müsse der Minister erklären, "ob und gegebenenfalls welche Mitglieder der Staatsregierung Kenntnis von angeblichen Zahlungen der BayernLB an Bernie Ecclestone oder eine seiner Firmen hatten", teilte der Parlamentarische Geschäftsführer im Landtag Harald Güller mit. Parlament und Öffentlichkeit hätten einen Anspruch zu erfahren, wer wann etwas von den Vorgängen gewusst habe.